Ideologische Einflüsse in der empirischen Sozialforschung im Sport : aufgezeigt am Beispiel der Untersuchung von Sportvereinen

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Pitsch, Werner
Veröffentlicht:Köln: Sport u. Buch Strauß (Verlag), 1999, 281 S., Lit.
Hochschulschriftenvermerk:Zugl.: München, Univ. der Bundeswehr, Diss., 1998
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISBN:3890013279, 9783890013275
Schriftenreihe:Wissenschaftliche Berichte und Materialien des Bundesinstituts für Sportwissenschaft, Band 1999,7
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199912404896
Quelle:BISp

Abstract

In der Untersuchung geht es um die Identifizierung und die Beschreibung der Wirkung ideologischer Einfluesse in der empirischen Sozialforschung im Bereich des Sports. Daneben werden Moeglichkeiten diskutiert, diese Einfluesse zu verringern. Auf der Basis einer definitorischen Eingrenzung des Ideologiebegriffs werden einerseits allgemeine Mechanismen des Entstehens ideologischer Aussagen dargestellt und andererseits der Nachweis ideologischer Aussagen im Bereich des organisierten Sports im Besonderen gefuehrt. Im Zusammenhang damit werden axiomatische Grundlagen der empirischen Sozialforschung (auch im Sport) sowie der Sportwissenschaft im Hinblick darauf diskutiert, inwiefern sie die Funktion erfuellen, ausserwissenschaftliche Einfluesse auf den Begruendungszusammenhang wissenschaftlicher Aussagen zu minimieren. Exemplarisch wird der Stand der sportsoziologischen Forschung zum Gegenstand Sportverein sowohl im Bereich rein analytischer Betrachtungen als auch im Bereich empirischer Analysen im Hinblick auf die Kontrolle solcher ausserwissenschaftlichen Faktoren kritisch diskutiert. Als Quelle der dabei festgestellten Einfluesse werden einerseits bidirektionale Interferenzen, die aus unterschiedlichen, sowohl organisationalen als auch personalen Bezuegen zwischen dem Bereich des organisierten Sports und der Sportwissenschaft erwachsen, andererseits Einfluesse der ideologisch relevanten Wertsphaere der Gesellschaft vermutet. Die daran anschliessende Formulierung von Kriterien einer ideologiekritischen empirischen Sozialforschung im Sport dient dazu, im Rahmen eigener empirischer Untersuchungen sportideologische Einfluesse kontrollieren zu koennen. Die Frage sportideologischer Einfluesse auf die Ergebnisse empirischer Sozialforschung im Sport wird anhand der Phaenomene einer behaupteten "Krise des Ehrenamts" sowie der Annahme eines "Modernisierungsdruckes" auf die Sportvereine ueberprueft. Dazu dienen sowohl Reanalysen eines Teils der Daten der FISAS 1986 und 1991 als auch eigene Untersuchungen zur strukturellen Situation von Sportvereinen im Landessportverband für das Saarland 1994 sowie im Sportbund Pfalz 1995. Weder eine "Krise des Ehrenamtes" noch ein "Modernisierungsdruck" waren auf diesem Weg nachweisbar. Zur Vermeidung der Problematik kategorialer Typologien, die mit ihren willkuerlich gesetzten Kategoriengrenzen als ein wesentlicher ausserwissenschaftlicher Einflussfaktor im Begruendungszusammenhang erkannt wurden, wird abschliessend ein methodisches Instrument zur Identifikation empirisch gestuetzter Typen entwickelt sowie dessen Anwendung im Bereich der zugrundeliegenden empirischen Studien exemplarisch durchgefuehrt. Verf.-Referat