Abstract

Verf. will mit seinem Beitrag zur Diskussion der Methoden zur Bewertung und Analyse der Trainingsbelastungen zwei fuer ihn prinzipielle Fragen eroertern: 1. Moeglichkeiten der Einflussnahme des sportlichen Trainings und anderer Faktoren auf die Entwicklung der sportlichen Leistung und 2. Validitaet und Praezision der eingesetzten Methoden zur Bewertung der Trainingsbelastungen. Er hebt hervor, dass es viele reflexive Kompressionen und komplexe Wechselbeziehungen zwischen der genetischen Ausstattung des Sportlers gibt, die heute eine quantitative und vollstaendige Erklaerung der Veraenderungen unmoeglich machen, die im Zustand seiner Leistungsbereitschaft (physisch und psychisch) vor sich gehen. Der zu beobachtende Bedeutungsverlust des Trainingsdeterminismus bedeutet fuer ihn aber nicht gaenzlich die Vernachlaessigung des Bedeutungszusammenhangs zwischen Training und sportlichen Leistungen. Bekanntlich kommt es im Ergebnis eines Einsatzes sogenannter Modelltrainingsarbeit dazu, dass die Trainingsreize bei unterschiedlichen Personen unterschiedliche Ergebnisse hervorbringen. Die in diesem Zusammenhang notwendigen Untersuchungen seien nach Ansicht des Autors methodologisch sehr schwierig. Die Trainerpraxis, obwohl sie gegenwaertig stark von der Biologie, humanistischen und Modewissenschaften gepraegt ist, bleibt in ihren professionellen Dimensionen weiterhin naeher an den Fertigkeiten als an wissenschaftlich quantitativen Kriterien. Die Aufgabe der Sportwissenschaft sei eine spezifische Analyse des Inhalts und der Stuktur der Trainingsbelastungen und sollte entsprechend der neuen Methodologie der Quantifizierung und Kompression der Daten erfolgen. Schnuerer