Koerperarbeit - sich spueren und seiner selbst gewahr werden

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Bibliographic Details
Author:Kugelmann, Claudia
Published in:Sportpädagogik
Published:1999, 2, S. 24-35, Lit.
Format: Publications (Database SPOLIT)
Publication Type: Journal article
Media type: Print resource
Language:German
ISSN:0171-4953
Keywords:
Online Access:
Identification number:PU199909401903
Source:BISp

Abstract

Nach Auffassung von Verf. fuehrt die moderne leistungssportlich orientierte Bewegungskultur zu einer wachsenden Verdinglichung des Koerpers, zu Beruehrungsaengstlichkeit, zu Empfindungsschwaeche, zu Gefuehlsverarmung, Aussenorientierung und Mangel an Sensibilitaet. Insbesondere die von Verf. als gesundheitlich schaedlich eingestuften Defizite des klassischen Leistungssports mit ihren ueberbietungs- und konkurrenzorientierten Denkstrukturen, machen ein verstaerkte Hinwendung zu mehr "Koerperarbeit" im Sport und ausserhalb davon im Rahmen eines verbesserten Verstaendnisses fuer die lebensweltlich-leiblichen Zusammenhaenge notwendig. Verf. geht auf einige dieser bewegungskulturellen Defizite ein, ehe er verschiedene Ansaetze vorstellt, die mit dem Begriff "Koerperarbeit" annaeherungsweise in Verbindung gebracht werden. Hierzu erlaeutert Verf. unterschiedliche Zugangsweisen zur "Trager-Arbeit" (einfuehlsame Vorgehensweise bei der Koerper- und Bewegungsschulung), zur Feldenkrais-Methode (Bewusstheit durch Bewegung) und dem "Rolfing" (Herstellung des koerperlich-seelischen Gleichgewichts). Diese hier dargelegten Loesungsansaetze fuer Identitaets- und Gesundheitsprobleme in der modernen Industriegesellschaft koennen nach Ansicht von Verf. auch im schulischen Sportunterricht als attraktive Ziel einsetzt werden. Dabei sollte es jedoch nicht um "Weltflucht" und Aussteigermentalitaeten gehen, sondern um eine genaue, mit allen Sinnen betriebene "Selbst- und Umwelt-Wahrnehmung". Lemmer