Warum Geschichte? Gedanken zur Sportgeschichte als einer Motivengeschichte der menschlichen Bewegung im Hinblick auf Problem- und Sozialgeschichte

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Niedermann, Erwin
Erschienen in:Leibesübungen, Leibeserziehung
Veröffentlicht:1972, 3, S. 50-55
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199908400916
Quelle:BISp

Abstract

Aus dem Kreis der Geschichtswissenschaft wird vor allzuweit gespannten Universalgeschichten bzw. vor einer "Erweiterung des Arbeitsfeldes ins Grenzenlose gewarnt". Verf. schliesst sich daher den Auffassungen von Sporthistorikern an, sich zunaechst auf kleinere Vorhaben zu beschraenken. So werden den Territorialgeschichten des Sports zunächst wertvolle Voraussetzungen fuer die Landesgeschichten eingeraeumt, um spaeter zu einer umfassenden Weltgeschichte der Leibeserziehung zu gelangen. In dem hier zur Diskussion gestellten Vorschlag einer psychologischen Betrachtung sporthistorischer Phaenomene geht es nicht um ein Zugestaendnis an sporthistorische Modestroeme, sondern um den Versuch, die "Veranlassung der menschlichen Bewegung" von einem Modell her sowohl fuer die Gegenwart als auch fuer die Vergangenheit zu durchdenken und zu veranschaulichen. Mit Hilfe dieses Modells wird in einer eigenstaendigen Sportgeschichte eine fuer diesen Forschungsbereich "typische Kategorisierung" vorgenommen. Insbesondere fuer die Lehre an den Instituten fuer Leibeserziehung und Sportwissenschaften der Universitaeten bietet diese Moedell nach Auffassung von Verf. die Moeglichkeit an, es an jeden exemplarischen Fall anlegen zu koennen. Die bisherige Schwierigkeit der Vermittlung einer Sporthistorischen Betrachtung an den Hochschulen hing nach Ansicht von Verf. in erster Linie mit der stoffgeschichtlichen Ueberladung zusammen, innerhalb einer beschraenkten Anzahl an Lehrstunden den Studenten moeglichst eine universelle Sportgeschichte bieten zu muessen. Nach Meinung von Verf. ist es anhand des vorliegenden Modells (Beispiel: Olympische Spiele) nun moeglich, die grundsaetzlich sich wiederholende (menschliche) Motivation innerhalb der Geschichte der menschlichen Bewegung quasi auf einen Blick erfassen koennen. Lemmer