Abstract

Zu den wichtigsten Verfahren der Sportspieldiagnostik zaehlen das Trainer-/Expertenurteil, die Spielerbeobachtung und motorische Testverfahren. Zur Unterstuetzung und Erweiterung des Trainer-/Expertenurteils wurde in den letzten Jahren auf eine differenzierte Leistungsdiagnostik insbesondere dann zurueckgegriffen, wenn komplexe Wettkampfsituationen vom Trainer nicht mehr hinreichend exakt geloest werden konnten. Ausgehend von diesen Ueberlegungen befassen sich die hier exemplarisch dargelegten anwendungs- und theoriemethodischen Forschungsansaetze mit folgenden spieldiagnostischen Schwerpunkthemen: 1. "LPS - ein neuer Weg in der Sportspielanalyse". Hierbei wird ein computergestuetzes vollautomatisches "Lokales-Positionsmessverfahren" beschrieben, das nach dem Prinzip des "Sekundaerradars" kontinuierlich "Weg-Zeit-Merkmale" von Sportspielern und "bewegten Objekten" (Ball) im Raum "online" erfasst. 2. "Zur Diagnostik von sportspezifischen Aspekten der Orientierungs- und Wahrnehmungsfaehigkeit im Volleyball. Verf. skizzieren hierbei ein motorisches Testverfahren zur Erfassung der volleyballspezifischen Koordinations- , Orientierungs- und Reaktionsfaehigkeiten. 3. "Modell zur Systematisierung taktischer Trainingsinhalte". Hierzu geben Verf. einen Kurzueberblick ueber die aktuelle Sportspielforschung in Brasilien bezueglich der Systematisierung taktischer Trainingsziele und -inhalte für den Bereich der Nachwuchsschulung. 4. "Grundlagen einer emergenztheoretischen Analyse des Sportspiels". Hierbei empfehlen Verf. aus Sicht der "Emergenztheorien" einen "Paradigmenwechsel" in der Sportspielanalyse hinsichtlich der Verwendung ganzheitlicher Ansaetze. Lemmer