Veroeffentlichte Leistung - Zur Sportberichterstattung in der Weimarer Zeit

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Scharenberg, Swantje
Herausgeber:Gissel, Norbert
Erschienen in:Sportliche Leistung im Wandel. Jahrestagung der dvs-Sektion Sportgeschichte vom 22.-24. 9 1997 in Bayreuth
Veröffentlicht:Hamburg: Czwalina (Verlag), 1998, 1998. S. 101-110, Lit., Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISBN:3880203229
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199906400085
Quelle:BISp

Abstract

Nach den Recherchen von Verf. ist die Quelle der Sportberichterstattung in der Tagespresse waehrend der Zeit der Weimarer Republik bisher nur als chronologisches Nachschlagwerk fuer bestimmte Sportereignisse genutzt worden. Da jedoch die Sportberichterstattung in der Tagespresse als "Seismograph" fuer ein oeffentlich gepraegtes Leistungsverstaendnis angesehen werden kann, spiegelt sie aus alltagshistorischer Sicht auch das Sportbild der Oeffentlichkeit in den zwanziger Jahren wider. Der "Rezeptionsvorgang" des Sports durch die Printmedien nach dem 1. Weltkrieg in Deutschland kann nach Auffassung von Verf. erstmals als "universell" bezeichnet werden, allerdings sind beide oeffentliche Medien - der Sport und die Tageszeitung - bisher sportwissenschaftlich noch wenig untersucht worden. Der Idealismus der ersten Zeitungs-Sportjournalisten wurde nach dem ersten Weltkrieg durch das wachsende Interesse der Leser an Box- und Fussballveranstaltungen sowie an Sechstagerennen zunehmend belohnt. Die Sportjournalisten - welche zumeist ehemalige Sportler waren - verstanden ihre Aufgaben der Berichterstattung vornehmlich darin, den Sport aus der naeheren Umgebung, in seiner Kritik, der Werbung und Belehrung einer breiteren Oeffentlichkeit naeher zu bringen. Im Verlauf der 20er Jahre wurden jedoch auf der einen Seite die eigentlichen erzieherischen Qualitaeten der Printmedien zunehmend dem Diktat der Masse und der Sucht nach Sensationen unterworfen. Auf der anderen Seite sahen einige Wortfuehrer des Sports die Hauptaufgabe der Presse darin, vor allem die ideellen Seiten des Sports als "Kulturaufgabe" zu propagieren, Auswuechse der "Sportbewegung" sollten demnach nicht in den Tageszeitungen und Fachblaettern thematisiert werden. Insbesondere sollte der Sport nicht zu einem Geschaeft "ausgeschlachtet" werden. Ein besonderes Augenmerk wirft Verf. auf die verschiedenen Sportpresse-Organisationen. Lemmer