Zur Leistungsermittlung in der spaetmittelalterlichen Tjost
Autor: | Rühl, Joachim K. |
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Herausgeber: | Gissel, Norbert |
Erschienen in: | Sportliche Leistung im Wandel. Jahrestagung der dvs-Sektion Sportgeschichte vom 22.-24. 9 1997 in Bayreuth |
Veröffentlicht: | Hamburg: Czwalina (Verlag), 1998, 1998. S. 23-40, Lit., Lit. |
Format: | Literatur (SPOLIT) |
Publikationstyp: | Sammelwerksbeitrag |
Medienart: | Gedruckte Ressource |
Sprache: | Deutsch |
ISBN: | 3880203229 |
Schlagworte: | |
Online Zugang: | |
Erfassungsnummer: | PU199906400025 |
Quelle: | BISp |
Abstract
In Zusammenhang mit der geschichtlichen Entwicklung des Leistungsbegriffs frueherer Epochen ist nach Auffassung von Verf. das Mittelalter aus sporthistorischer Sicht bisher noch nicht ausreichend erforscht worden. Daher ergreift Verf. die Gelegenheit, hier fuer das Mittelalter im wahrsten Sinne des Wortes "eine Lanze zu brechen". Mit Blick auf die Turnierform der Tjost wird daher der Versuch unternommen, insbesondere die Leistung von Rittern mit der Lanze gegen anreitende Gegner quantitativ zu erfassen. Aufgrund der rein literarischen Darstellungsformen finden sich in den mittelalterlichen Epen und Romanzen jedoch kaum Hinweise dazu, wie dort diese Aktionen der Tjost bewertet wurden. Da Epen und Romanzen zur Aufhellung einer Beurteilung des Leistungsbegriffs kaum zweckdienlich sind, greift Verf. auf andere Quellengattungen zurueck, die vor allem archivarischen Charakter besitzen. Fuer das spaetmittelalterliche Turnier sind dies z.T. erhaltene Turnierausschreibungen, Turnierregelements, Turnierberichte und Tagebuecher sowie die bisher nur in England aufgetauchten Trefferzaehlzkizzen und -listen. Diese Quellengattungen verfuegen in vielen Faellen - im Gegensatz zum Schrifttum der Antike - weder ueber edierte noch uebersetzte Vorlagen. Dies macht es nach Ansicht von Verf. schwer, die Abfassungen im antikisierenden Sprachduktus der einzelnen Sprachstufen richtig einzuordnen. Am Beispiel der Situation in England im 15. Jahrhundert (Lord Tiptofts "Ordinance" von 1466) sowie der Mailaender Regularien von 1465 werden hier die Bewertungsmassstaebe fuer die Erfassung der Tjoste bei Turnieren naeher untersucht. Lemmer