Hochsprung im historischen Wandel - Teil 2: Entwicklung der Flop-Methodik

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Killing, Wolfgang; Kruber, Dieter
Erschienen in:Die Lehre der Leichtathletik
Veröffentlicht:34 (1995), 29, S. 169-176; 30, S. 177-182, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199906309823
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Als Dick FOSBURY in der zweiten Haelfte der 60er Jahre den Flop "erfand", geschah das nicht aufgrund methodischer Ueberlegungen, sondern eher spontan bzw. zufaellig. Die damals in Mode kommenden Hochsprungmatten aus Schaumstoff verleiteten ihn, nach einem Absprung zum Schersprung die Latte nicht mit aufrechtem Oberkoerper zu passieren und auch nicht auf den Beinen zu landen, sondern sich mit dem Ruecken auf die Matte plumpsen zu lassen, was man im englischen eben "flop" nennt. FOSBURY erkannte, dass bei dieser Landeweise eine im Vergleich zum Schersprung wesentlich effektivere Lattenueberquerung moeglich war. Die einzelnen Koerperteile passieren im Flop die Latte flachliegend nacheinander und nahe der Koerperschwerpunkt (KSP)-Flugbahn und koennen hinter der Latte abtauchen. Dadurch muss der KSP nicht wesentlich ueber die Lattenhoehe angehoben werden. FOSBURY experimentierte entsprechend und machte so aus dem eher zufaelligen Ereignis das System einer neuen Hochsprungtechnik, die, wie wir heute wissen, allen bisher bekannten ueberlegen ist. Nachdem er mit seinem Flop Olympiasieger geworden war, begann der weltweite Siegeszug dieser Technik. Trotz mancherlei Bemuehungen, den Straddle als gleichwertige Technik zu erhalten, verdraengte der Flop in kurzer Zeit alle anderen Hochsprungtechniken. Sportpaedagogen und Bewegungswissenschaftler analysierten die neue Technik und ueberlegten insbesondere, wie der Flop Anfaengern optimal zu vermitteln sei. So wurde in den vergangenen Jahrzehnten eine Vielzahl von methodischen Hinfuehrungen zum Flop entwickelt. Die unterschiedlichen Lehrwege werden beschrieben und in ihren Staerken und Schwaechen analysiert. Dabei soll zum einen eine historischen, zum anderen eine systematische Perspektive eingenommen werden. Aufgrund dieser Analysen versuchen Verf., eine neue Methodik zum Erlernen der Flop-Technik zu entwickeln. Verf.-Referat