Zum Training psychischer Belastungsfähigkeit oder: "Kann man psychische Belastungsresistenz trainieren?"

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Eberspächer, Hans
Erschienen in:Leichtathletiktraining im Spannungsfeld von Wissenschaft und Praxis : Arbeitsbericht des Internationalen DLV-Fortbildungskongresses "Leichtathletiktraining vor Moskau" vom 23.-25.11.1979 am Fachbereich Sport der Universität Mainz
Veröffentlicht:Niedernhausen: Schors (Verlag), 1981, S. 371-376
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISBN:3885000954
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199901306562
Quelle:BISp

Abstract

Die Notwendigkeit, koerperliche Belastungsfaehigkeit gerade im Sport systematisch zu trainieren, wird seit langem als selbstverstaendlich gesehen. Ziele sind Leistungssteigerung, Prophylaxe und Rehabilitation. Psychologische Vorbereitung oder gar psychologisches bzw. psychoregulatives Training wird jedoch, wenn ueberhaupt, fast immer unsystematisch und "naiv" eingesetzt. Dabei hat man heute davon auszugehen, dass koerperliche Vorbereitung alleine nicht ausreicht, um sportliche Beanspruchungs- und Belastungssituationen optimal zu bewaeltigen, sondern dass systematisches, psychologisches bzw. psychoregulatives Training eine sachliche Notwendigkeit ist. Dies bedeutet allerdings nicht, dass es als Allheilmittel bzw. Stein der Weisen einzusetzen ist, um Unmoegliches moeglich zu machen. Dies kann niemand ernsthaft annehmen und vertreten. Im Training wird allerdings dieser Notwendigkeit kaum Rechnung getragen. Psychologsiche Trainingseinheiten werden im Trainingsprozess vernachlaessigt, aus Unkenntnis oder weil man einfach keine Zeit zu haben glaubt. Athleten trainieren koerperlich, verbessern also ihr Leistungsvermoegen physiologisch und biologisch oft 20 bis 30 Stunden pro Woche, um sich in den letzten paar Tagen vor einem Wettkampf z.B. "psychologisch" vorzubereiten, indem sie sich etwa versichern, dass ihr Gegner auch "nur mit Wasser kocht". Allgemein waere die Zielsetzung psychologischen bzw. psychoregulativen Trainings als Regelung und Steuerung der Bedingungen von Person (z.B. Athlet), Situation (z.B. Training, Wettkampf) und Handlung (z.B. sportliche Leistung) so zu beschreiben, dass der bestmoegliche Leistungsvollzug im Sinne des jeweils gesetzten Zieles erfolgen kann. Die Regelung und Steuerung wird durch sogenannte Stoergroessen (Belastungen) beeintraechtigt. Psychologisches bzw. psychoregulatives Training kann nur dann effektiv aufgebaut werden, wenn die psychologisch wirksamen Stoergroessen bekannt sind. Kirmse (unter Verwendung woertlicher Textpassagen)