Moeglichkeiten und Grenzen von Verfahren zur Diagnose der Legasthenie

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Samu, Zoltan
Herausgeber:Teipel, Dieter; Kemper, Reinhild; Heinemann, Dirk
Erschienen in:Sportpsychologische Diagnostik, Prognostik, Intervention. Bericht ueber die Tagung der Arbeitsgemeinschaft fuer Sportpsychologie (asp) vom 08. bis 10. Mai 1997 in Jena
Veröffentlicht:Köln: bps-Verl. (Verlag), 1998, 1998. S. 375-378, Lit., Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISBN:3922386598
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199810304576
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Den Kulturtechniken des Lesens und Schreibens als zentrales Medium der Wissensvermittlung und Kommunikation wird in der modernen Gesellschaft immer groessere Relevanz beigemessen. Ein Versagen in diesen Bereichen muss daher als Indikator fuer eine Gefaehrdung der weiteren psychischen, kognitiven und gesellschaftlichen Entwicklung von Kindern angesehen werden. Aus den ziemlich breitgefaecherten Alternativen hat der Definitionsvorschlag Maria LINDERs die weiteste Verbreitung gefunden. Gemaess dem nosologischen Terminus versteht man unter Legasthenie eine spezielle, aus dem Rahmen anderer Leistungen fallende Schwaeche beim Erlernen des Lesens und Schreibens bei ansonsten intakter und relativ guter Intelligenz. Der heutige Bedeutungsgehalt hat sich von einer kausalen Verwendung zu einer deskriptiven verschoben. Die standardisierten Rechtschreib- und Lesetests geben Aufschluss darueber, wie gross die Abweichung der Testleistung von der Erwartungsnorm ist, nicht jedoch, welche Prozesse zu diesen Leistungen beigetragen haben. Die Diagnose ist also rein produktorientiert und basiert auf der Normalverteilung. So erschien eine Flut von Arbeitsmaterial auf dem Markt, ohne dass es jemals einer Effektivitaetskontrolle unterzogen worden waere. Natuerlich gab es gewisse Erfolge in der Behandlung der Kinder, aber es war eine Therapie ohne Grundlagen. Die Gruende liegen in dem multikausalen und sehr komplizierten Charakter dieser Stoerung. Dazu kam eine wachsende Tendenz, die Diagnose immer mehr zu vereinfachen, bis sie auf zwei Gruppen-Testwerte reduziert war, den IQ (Intelligenzquotient) und den meist willkuerlich gewaehlten Prozentrang in einem Rechtschreibtest. In diesem Beitrag werden einige diagnostische Verfahren im Bereich der Legasthenie ohne Anspruch auf die Vollstaendigkeit dargestellt, die in der modernen Legasthenieforschung bevorzugt eingesetzt werden. Verf.-Referat