Abstract des Autors

Die Frage nach den Anforderungen, die eine sportliche Taetigkeit an den Athleten stellt, ist Ausgangspunkt nahezu aller sportpraktischer Untersuchungen und Voraussetzung fuer die Ableitung von Konsequenzen im Rahmen der Eignungsauswahl, Trainingsgestaltung und Leistungsdiagnostik im weitesten Sinne. In zunehmendem Masse treten dabei psychische Anforderungen in den Vordergrund des Interesses. In vielen Sportarten liegen inzwischen mehr oder weniger umfangreiche Inventare sogenannter leistungsbestimmender psychischer Komponenten vor, nicht wenige sind zumindest partiell auch empirisch belegt und haben sich in der Sportpraxis bewaehrt. Die zur Erfassung der interessierenden psychischen und sensomotorischen Leistungsvoraussetzungen benoetigten Geraete und Hilfsmittel waren bisher ausserordentlich aufwendig und teuer, so dass ein Einsatz in nur wenigen Einrichtungen und Verbaenden moeglich war. Die Praktikabilitaet der Methoden und die Nuetzlichkeit der Ergebnisse fuer die Leistungssportpraxis haben in Zusammenhang mit der Verbreitung von Personalcomputern die Forderung nach einer einfachen und kostenguenstigen Erfassung verstaerkt und zur Entwicklung des vorliegenden Programms "Senso-Control" gefuehrt. Damit ist es moeglich, leistungsrelevante psychische und sensomotorische Regulationsvoraussetzungen zu erfassen. Obwohl die Anforderungsermittlung und die empirischen Grundlagenuntersuchungen, auf denen die Entwicklung des Programms basiert, zuerst im Sportschiessen durchgefuehrt wurden, ist es fuer alle Sportarten geeignet, in denen hohe Anforderungen an Reaktion, Konzentration und Wahrnehmung gestellt werden. Darueber hinaus ist "Senso-Control" auch fuer vielfaeltige Aufgaben im Rahmen psychologischer und medizinischer Ueberpruefungen in unterschiedlichsten Bereichen anwendbar. Seit 1995 wird das Programmm im Hochleistungssport und in der Rehabilitation zur Diagnose und zum Training eingesetzt. Im Sport ist es in erster Linie fuer jene Disziplinen gedacht, in denen hohe Anforderungen an Praezision und Geschwindigkeit von Entscheidungen und Reaktionen, spezielle Wahrnehmungen (optische Auffassungsgeschwindigkeit, Diskriminationsfaehigkeit), sensomotorische Koordination (Auge-Hand-Koordination) und Konzentration gestellt werden. Dies betrifft insbesondere Kampf- und Spielsportarten, Fahr- und Flugsportarten und die Schiessdisziplinen, wobei natuerlich einzelne Anforderungen bei der Mehrzahl der sportlichen Taetigkeiten insgesamt relevant sind. Verf.-Referat