Einfuehrung in die Methode der Zeitreihenanalyse

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Wilhelm, Andreas
Herausgeber:Teipel, Dieter; Kemper, Reinhild; Heinemann, Dirk
Erschienen in:Sportpsychologische Diagnostik, Prognostik, Intervention. Bericht ueber die Tagung der Arbeitsgemeinschaft fuer Sportpsychologie (asp) vom 08. bis 10. Mai 1997 in Jena
Veröffentlicht:Köln: bps-Verl. (Verlag), 1998, 1998. S. 229-236, Lit., Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISBN:3922386598
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199810304506
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Die Zeitreihenanalyse wird haeufig in einem Atemzug mit den Begriffen Einzelfalldiagnostik, Veraenderungshypothese und Laengsschnittdesign genannt. Die Begriffe kennzeichnen die Ziele und die Moeglichkeiten der Zeitreihenanalyse. Fuer die quantitative Einzelfalldiagnostik gilt die Zeitreihenanalyse als Auswertemethode der Wahl. Sie leistet hier hervorragende Dienste, indem z.B. die transsituativ stabilen oder variablen Verhaltensmerkmale einer Person aufgezeigt werden. Die Zeitreihenanalyse ermoeglicht allerdings mehr als "nur" Einzelfalldaten auszuwerten. Auch liegt der Zeitreihenanalyse eine besondere Form von Veraenderungshypothese und Laengsschnittdesign zugrunde. Die Veraenderungsdiagnostik richtet sich auf die Prozessanalyse. Daher muss auch ein besonderes Laengsschnittdesign gewaehlt werden, so dass der "molekulare" Verlauf und nicht nur die "molare" Merkmalsveraenderung aufgezeigt wird, wie dies im Messwiederholungsdesign der Varianzanalyse der Fall ist. Die Erhebungen eines relevanten Merkmals sollten zur Verlaufsdiagnostik so gewaehlt sein, dass der Prozesscharakter deutlich werden kann. Dazu muss die Merkmalsauspraegung im allgemeinen ueber fuenfzig und mehr Zeitpunkten in einem eng umgrenzten Zeitraum erfasst werden. Die genaue Wahl der Anzahl der Erhebungen und die Laenge des Zeitraums haengen von den inhaltlichen, theoretischen Annahmen und von den Hypothesen zum Merkmalsverlauf ab. Schnell fliessende Prozesse erfordern kuerzere, z.B. stuendliche Messungen. Langsame, traege Prozesse koennen auch mit laengeren Zeitintervallen zwischen den Erhebungen noch aufgezeigt werden. Um psychische Prozesse oder um den Prozess des sportlichen Trainings zu untersuchen, sind haeufig taegliche Erhebungen erforderlich. Generell gilt jedoch: Um das vollstaendige Inventar der Zeitreihendiagnostik einsetzen zu koennen, sind mindestens fuenfzig Erhebungszeitpunkte erforderlich. Kuerzere Zeitreihen sind weniger aussagekraeftig. Verf.-Referat