Der Einfluss unterschiedlicher Trainingsprogramme auf das Koordinationsvermögen von Hüft-TEP-Patienten in der stationären Rehabilitation

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Suchodoll, Michael
Veröffentlicht:Aachen: 1998, 223 S., Lit.
Hochschulschriftenvermerk:Zugl.: Köln, Dt. Sporthochsch., Diss., 1997
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Gedruckte Ressource
Dokumententyp: Hochschulschrift Dissertation
Sprache:Deutsch
ISBN:3896533517
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199810304467
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Ziel der Untersuchung war die Klaerung der Frage, ob ein gezieltes Koordinationstraining bei Patienten in der stationaeren Rehabilitation nach der Implantation eines kuenstlichen Hueftgelenkes Vorteile gegenueber anderen Trainings- und Therapieformen bietet. Dazu wurden Testverfahren und Untersuchungsmethoden zur Erfassung einzelner und komplexer koordinativer Faehigkeiten entwickelt und eingesetzt. Es wurde weiterhin ein Trainingskonzept zur Schulung der koordinativen Faehigkeiten unter besonderer Beruecksichtigung der schadensspezifischen Einschraenkungen der Probanden entwickelt und eingesetzt. Im Rahmen einer Quer- und Laengsschnittuntersuchung wurden 45 Patienten einer orthopaedischen Rehabilitationsklinik unter dem klinikueblichen Basistherapieprogramm untersucht. Diese wurden mit 43 Patienten, die zusaetzlich ein gezieltes Koordinationstraining absolvierten, verglichen. Zum Vergleich kam eine weitere Gruppe von 34 Patienten, die im Trainingsumfang der Koordinationstrainingsgruppe angeglichen war, die aber inhaltlich lediglich eine Vertiefung der Basistherapie erfuhr. Die Ergebnisse wurden mit den Daten einer Vergleichsgruppe (n=110) sowie den Angaben der Literatur verglichen. Alle Probanden wurden zu Beginn und am Ende eines 4-woechigen stationaeren Aufenthaltes untersucht. Es wurden Einfach- und Auswahlreaktionszeiten der Haende und Fuesse sowie komplexe Aktions- und Reaktionszeiten im Fahrsimulator und in Form des Tappingtests ermittelt. EMG-Ableitungen von M.rectus femoris und M.Tensor fasciae latae wurden vorgenommen. Ein Testprogramm zur Erfassung der fundamentalen koordinativen Faehigkeiten: - kinaesthetische Differenzierungsfaehigkeit, - raeumliche Orientierungsfaehigkeit, - Rhythmisierungsfaehigkeit, - Gleichgewichtsfaehigkeit, - Reaktionsfaehigkeit wurde durchgefuehrt. Es zeigte sich, dass: a) das vorgestellte Testdesign reproduzierbare und objektive Ergebnisse von praktischer Relevanz erbringt, wobei die Validitaet fuer einzelne Testverfahren nachgewiesen ist. Eine weitergehende Ueberpruefung der Validitaet sollte Gegenstand weiterer Untersuchungen sein. b) Patienten nach einem alloplastischen Hueftgelenksersatz zum Zeitpunkt des Beginns der stationaeren Rehabilitation Defizite im Koordinations- und Reaktionsvermoegen gegenueber einer Vergleichsgruppe aufweisen, c) die in der Klinik uebliche Basistherapie die koordinativen Faehigkeiten verbessert, d) ein gezieltes Koordinationstraining eine signifikant hoehere Verbesserung der koordinativen Faehigkeiten bewirkt als die vorgestellte Basistherapie, e) die Verbesserung der koordinativen Faehigkeiten von den Trainingsinhalten und nicht vom Trainingsumfang abhaengt. Zusammenfassend zeigt sich, dass ein gezieltes Trainingsprogramm die koordinativen Faehigkeiten von Patienten in der stationaeren Rehabilitation nach Hueftgelenksersatz erheblich verbessern kann. Es stehen darueber hinaus mit der vorgestellten Methodik Testverfahren zur Verfuegung, die an die schadensspezifischen Besonderheiten der Patienten adaptiert sind und praxisrelevante Einschaetzungen der Leistungsfaehigkeit im koordinativen Bereich ermoeglichen. Verf.-Referat