Einstellung zum Aerger bei erwachsenen Judoka

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Heinemann, Dirk
Herausgeber:Teipel, Dieter; Kemper, Reinhild; Heinemann, Dirk
Erschienen in:Sportpsychologische Diagnostik, Prognostik, Intervention. Bericht ueber die Tagung der Arbeitsgemeinschaft fuer Sportpsychologie (asp) vom 08. bis 10. Mai 1997 in Jena
Veröffentlicht:Köln: bps-Verl. (Verlag), 1998, 1998. S. 78-81, Lit., Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISBN:3922386598
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199810304389
Quelle:BISp

Abstract des Autors

In der Studie wurde die Einstellung zum allgemeinen und spezifischen Aerger bei erwachsenen Judoka untersucht. Als Untersuchungsverfahren zum Aerger allgemein kam das State-Trait-Aergerausdrucks-Inventar (STAXI) (Schwenkmezger, Hodapp & Spielberger, 1992) zum Einsatz. An dieser Befragung nahmen 177 Judoka teil. Die Ergebnisse wurden im Vergleich zwischen maennlichen und weiblichen Judoka sowie in beiden Gruppen zwischen niedriger und hoher Leistungsebene dargestellt. Zur Analyse des spezifischen Aergers im Judo wurden differenzierte Interviews mit 10 Judoka durchgefuehrt. Die Aussagen wurden in Anlehnung an die Kategorien des State-Trait-Aergerausdrucks-Inventars zugeordnet. Hinsichtlich der Analyse des allgemeinen Aergers wiesen die maennlichen Judoka bei der Kategorie Aergerkontrolle sehr signifikant hoehere Werte auf als die weiblichen Judoka. Die weiblichen Judoka hingegen erreichten in Bezug auf Aerger-Temperament sehr signifikant hoehere Scores als die maennlichen Judoka. Ebenso tendierten die Judokaempferinnen signifikant eher dazu, ihren Aerger nach aussen zu richten, als die Judokaempfer. Die maennlichen Judoka auf hoher Leistungsebene schaetzten ihr Aerger-Temperament und ihre Aerger-Reaktion im Trend als intensiver ein als die maennlichen Judoka auf niedriger Leistungsebene. Ebenso neigten die Judokaempfer auf hoher Leistungsebene im Trend eher dazu, ihren Aerger nach innen zu richten, als die Judokaempfer auf niedriger Leistungsebene. Bei den weiblichen Judoka auf hoher Leistungsebene wurden im Hinblick auf Aerger-Temperament tendenziell signifikant hoehere Werte ermittelt als bei den weiblichen Judoka auf niedriger Leistungsebene. Ebenso wiesen die Judokaempferinnen auf hoher Leistungsebene im Trend hoehere Scores in Bezug auf nach aussen gerichtetem Aerger sowie auf Aerger-Reaktion auf als die Judokaempferinnen auf niedriger Leistungsebene. In Bezug auf die Ueberpruefung des spezifischen Aergers wurden bei den Interviewaussagen die Tendenzen der Judoka sichtbar, in spezifischen Situationen den Aerger nach innen zu richten bzw. den Aerger nach aussen zu richten sowie den Aerger zu kontrollieren. Die Aussagen bestaetigten die Notwendigkeit der Kontrolle des Aergers bei Judoka in spezifischen Wettkampfsituationen. Nicht angemessen kontrollierter Aerger kann zu unkontrollierter Kampfweise, zur Bestrafung und somit zum Misserfolg fuehren. Verf.-Referat