Ausgewaehlte Befunde aus Laengsschnittstudien im mittleren und hoeheren Erwachsenenalter

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Rudinger, Georg; Pache, Dieter; Denk, Heinz
Herausgeber:Teipel, Dieter; Kemper, Reinhild; Heinemann, Dirk
Erschienen in:Sportpsychologische Diagnostik, Prognostik, Intervention. Bericht ueber die Tagung der Arbeitsgemeinschaft fuer Sportpsychologie (asp) vom 08. bis 10. Mai 1997 in Jena
Veröffentlicht:Köln: bps-Verl. (Verlag), 1998, 1998. S. 21-27, Lit., Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISBN:3922386598
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199810304376
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Basisinformationen ueber die Verbreitung des Sports im Alter liegen in vielfaeltiger Form gut aufbereitet vor, wie z.B. durch die Allensbacher Markt- und Werbetraeger-Analyse 1992, das Soziooekonomische Panel von 1994, die Sport-Trend-Studie von 1994, die B.A.T. Freizeitstudie von 1994 und nicht zuletzt durch die Bonner Alterssport-Studie auf der Basis einer Stichprobengroesse von N=867. Gruppiert man die Sportaktivitaet nach Alter und Geschlecht, so wird aus diesen Studien deutlich, dass mit steigendem Alter die Sportaktivitaet sinkt. Jenseits von 70 Jahren sind es nur noch 6%, die Sportaktivitaeten mindestens einmal in der Woche angeben. Dies gilt in aehnlicher Weise fuer Maenner und Frauen zugleich. In der Studie zum Bonner Alterssport stellt sich heraus, dass mit steigendem Sozial-bzw. Bildungsstatus die Einstellung zum Sporttreiben im Alter durchaus positiver wird. Analog dazu zeigt das Soziooekonomische Panel in Abhaengigkeit von der Schulbildung bzw. dem Bildungsstatus auch eine gesteigerte tatsaechliche Sportaktivitaet an, und zwar sowohl bei Maennern als auch bei Frauen im mittleren und hoeheren Erwachsenenalter. Es soll an dieser Stelle nicht vertieft werden, was im einzelnen als Sportaktivitaet verstanden wird, festzuhalten bleibt, dass der Gesamtprozentsatz, der auch den vorherigen Betrachtungen zugrunde liegt, mit steigendem Alter immer geringer wird und ab dem Alter von ueber 70 Jahren nur noch bei rund 6% liegt. Interessanter scheint uns unter psychologischem Blickwinkel folgender "Widerspruch". Fragt man nach der Wichtigkeit von Lebensbereichen, wie z.B. in der Sport-Trend-Studie 1994, so stehen Gesundheit (aber auch Familie und Natur) bei allen Altersgruppen und bei beiden Geschlechtern weit oben. Wichtig ist hier vor allem die Spitzenposition der Gesundheit, denn mit Gesundheit durchaus verwandte Bereiche wie Fitness oder Sport erreichen sehr viel geringere Werte. Sie werden als nicht wichtig erachtet von Maennern und noch weniger wichtig von Frauen und nehmen, vor allem bei den Frauen, dann noch in ihrer ohnehin geringen Wichtigkeit mit steigendem Alter ab. Welche implizite oder naive Theorie, koennte man an dieser Stelle schon fragen, herrscht bei diesen Altersgruppen bzgl. der Bedingungen fuer ein Leben in Gesundheit vor, wenn denn Fitness und Sport als relativ entkoppelt von Gesundheit gesehen werden? Verf.-Referat