Modellbildung in der Sportwissenschaft

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Brüggemann, Gert-Peter
Herausgeber:Mester, Joachim; Perl, Jürgen
Erschienen in:Informatik im Sport. Computer Science in Sport. Bericht ueber das Internationale Symposium vom 12. - 14. Juni 1997 in Koeln
Veröffentlicht:Köln: Sport u. Buch Strauß (Verlag), 1998, 1998. S. 19-32, Lit., Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISBN:3890013171
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199809304230
Quelle:BISp

Abstract

Die Methode der Modellierung hat einen breiten Raum in der Sport- und insbesondere in der Bewegungswissenschaft eingenommen. Zentral werden mit ihr Einflussgroessenabschaetzungen beim Zustandekommen sportlicher Leistungen vorgenommen, Fragen nach der Machbarkeit und Zweckmaessigkeit von neuartigen Bewegungsformen und Techniken bearbeitet, Beitraege zum besseren Verstehen von Bewegungen mehrgliedriger Koerpersysteme geliefert und Beschreibungen sowie Abschaetzungen der Belastung interner Strukturen vorgelegt. Damit hat die Modellmethode den Zugang zu einer Reihe von Fragen und Problemstellungen eroeffnet, die zunaechst deskriptiv und experimentell nicht loesbar waren. Einschraenkend bleibt zu betonen, dass ein Modell generell mit Vereinfachungen und Annahmen verknuepft ist, die die absolute Gueltigkeit und Anwendbarkeit des jeweiligen Modells eindeutig limitieren. Es ist von wesentlicher Bedeutung, dass zur Vermeidung von Fehlanwendungen und Fehlinterpretationen der Modellbenutzer umfassend ueber den Gultigkeitsbereich und vor allem ueber die zugrundeliegenden Annahmen informiert sein muss. Weiterhin ist zu beruecksichtigen, dass ein Modell grundsaetzlich vor dem Hintergrund eines pragmatischen Modellzieles und einer Modellanwendung konzipiert wird. Damit ist die Breite der Anwendung a-priori eingeschraenkt. Haeufig sind heute Modelle in der Bewegungswissenschaft mit Annahmen ueber die Funktionen des zu modellierenden Systems verknuepft, die als aeusserst grob eingeordnet werden muessen. Tiefergehendes Wissen ueber die Systemfunktionen erfordert entsprechende Modellmodifikationen und kann gegebenenfalls zu anderen Ergebnissen fuehren. Die Modellmethode hat sich unbestritten zu einem wichtigen methodischen Werkzeug in der Bewegungswissenschaft entwickelt. Die Nutzung und Anwendung dieses Werkzeugs hat jedoch, um Fehlanwendungen und Fehlinterpretationen zu vermeiden, praezise und kompetent die Anwendungsvoraussetzungen und die dem jeweiligen Modell zugrundeliegenden Annahmen zu beruecksichtigen.