Die amerikanische Bernstein-Rezeption und die US-Konferenz "Bernsteins's Traditions in Motor Control"

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Sternad, Dagmar
Erschienen in:Bewegungskoordination und sportliche Leistung integrativ betrachtet : 2. Bernstein-Konferenz und 2. gemeinsames Symposium der dvs-Sektionen Biomechanik, Sportmotorik und Trainingswissenschaft vom 25. - 27.09.1996 in Zinnowitz
Veröffentlicht:Hamburg: Czwalina (Verlag), 1997, S. 22-32, Lit.
Herausgeber:Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft / Sektion Trainingswissenschaft ; Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft / Sektion Biomechanik ; Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft / Sektion Sportmotorik
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISBN:3880203059
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199806302258
Quelle:BISp

Abstract

Zum Anlass von Bernsteins 100. Jahrestages fand an der Pennsylvania State University eine internationale Konferenz "Bernstein's traditions in motor control" statt. Aus dem Spektrum der Beitraege wurden zwei dominante Forschungslinien herausgegriffen, die repraesentativ fuer die Bandbreite der Interpretationen Bernsteins in den Vereinigten Staaten stehen: die Aequilibriums-Hypothese, vertreten durch Latash und die dynamisch-oekologische Perspektive, entwickelt durch Turvey. In beiden Ansaetzen steht das Problem der Freiheitsgrade fuer die Argumentation an zentraler Stelle, dennoch divergieren die beiden Ansaetze in ihren Grundannahmen und fuehren zu zwei verschiedenen Interpretationen der Freiheitsgrade. Fuer Latash sind die relevanten Freiheitsgrade "unabhaengig kontrollierte Variablen", die systemintern definiert werden und unter direkter Kontrolle des zentralen Nervensystems stehen. Kandidat fuer solche Variablen ist die Steifigkeit der Gelenkes, dessen Ruhelaenge und virtuelle Trajektorie zentral gesetzt werden. Bewegungsrealisationen sind sodann Aequilibrierungsprozess. Turvey hingegen definiert Freiheitsgrade auf der Ebene der kinematischen Bewegungsrealisation. Die Modellierung aus der Perspektive der nichtlinieren Dynamik interpretiert Bewegungsmuster, die aus der komplexen Systemstruktur entstehen, als Aequilibriumsstrukturen, die durch Attraktoren formalisiert werden koennen. Die Dimensionalitaet dieser Attraktoren entspricht sodann der Anzahl der Freiheitsgrade, auf die die komplexe Dimensionalitaet reduziert wurde. Die wesentlichen Prozesse der Koordination sind physikalisch gesetzmaessige Interaktionen die zu einer "bottom up" Mustergenerierung fuehren. Zielorientierung der Bewegungen wird durch wahrgenommene Information erzielt. Verf. - Referat