Teure Trendsportart In-line Skating: alarmierende Zahlen aus einem Schweizer Zentrumsspital

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:In-line skating, an expensive trendy sport: alarming figures from a Swiss hospital center
Autor:Largiader, U.; Nufer, M.; Hotz, T.; Kaech, K.
Erschienen in:Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
Veröffentlicht:49 (1998), 4, S. 119-123, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0344-5925, 2627-2458
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199804301559
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Vom 1. 1. bis 31. 12. 1996 wurden alle an unserer Klinik behandelten In-line Skating-(ILS) -assoziierten Unfaelle erfasst und analysiert. Mittels eines standardisierten Fragebogens wurden sportartspezifische Daten erfragt. Diese wurden in Relation zum erlittenen Verletzungsmuster gestellt. Im untersuchten Zeitraum von einem Jahr wurden 66 Patienten (42 maennliche, 24 weibliche) mit einem Durchschnittsalter von 20 Jahren (5-53 Jahre) erfasst. 27 Patienten (40%) mussten stationaer behandelt werden. Insgesamt traten 75 Verletzungen mit einer Heilungszeit von meist mehreren Wochen auf (48 obere Extremitaet, 16 Schaedel, 8 untere Extremitaet, 3 Rumpf). Die haeufigste Verletzung (1/3 aller Verletzungen) war die handgelenksnahe Fraktur am Unterarm (21 Radiusfrakturen, 4 Unterarmfrakturen). Sie musste in 20 Faellen reponiert werden. Eine zusaetzliche innere Fixation war in 10 Faellen notwendig (Spickdrahtosteosynthese, intramedullaere Nagelung oder Plattenosteosynthese). Nur 5 Patienten konnten mit alleiniger Gipsfixation behandelt werden. Die meisten Patienten mit handgelenksnahen Verletzungen trugen zum Zeitpunkt des Unfalls keine Handgelenksschoner. Als haeufigster Grund fuer das Nicht-Tragen von Schonern wurde Vergesslichkeit oder die zu hohen Kosten fuer Schoner angefuehrt. Die zweithaeufigste Verletzung betraf den Schaedel (21% aller Verletzungen), wobei in 9 Faellen eine Riss-Quetsch-Wunde versorgt werden musste, 5 Patienten erlitten eine Commotio cerebri und je einer eine Schaedelfraktur und eine Schaedelkontusion. Nur einer dieser Patienten trug einen Helm. Die untere Extremitaet war mit 9% weniger haeufig betroffen. Die Verletzungen des Rumpfes waren selten (4%). Es handelte sich um eine Rippenserienfraktur, eine Klavikulafraktur und eine Abrissfraktur eines Processus spinosus lumbal. ILS-Unfaelle fuehren zu einem grossen Teil zu erheblichen Verletzungen, die eine Heilungszeit von mehreren Wochen bis Monaten benoetigen. Der durchschnittliche Arbeitsausfall ist mit 41 Tagen dementsprechend hoch. Somit sind diese Verletzungen von erheblicher sozio-oekonomischer Bedeutung. Verf.-Referat