Die Altersstruktur der deutschen Olympiateilnehmer seit 1896 unter besonderer Beruecksichtigung der Kinder im Hochleistungssport

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Wentzlik, Ulrike
Veröffentlicht:Mainz: 1994, 1994. Diss., 67 S., Lit., Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199804301360
Quelle:BISp

Abstract

Die Arbeit untersuchte die Altersstruktur der deutschen Olympiateilnehmer seit 1896. Es war das Ziel der Arbeit, die Entwicklung der Altersstruktur zu analysieren und festzustellen, in welchem Masze Kinder am Hochleistungssport beteiligt sind. Es wurden die Daten von 4505 Sportlern erhoben und nach Sportgruppen unterteilt. Die Altersverteilung der einzelnen Jahrgaenge wurde in Graphiken aufgetragen, um eine Tendenz beurteilen zu koennen. Die Angaben von 3289 Teilnehmern, die nach dem 2. Weltkrieg an den Start gingen, wurden mit internationalen Studien verglichen. Teilnehmer unter 18 Jahren wurden gesondert betrachtet und nach Disziplinen unterteilt. Der dritte Schwerpunkt der Arbeit war es, den Koerperbau der juengsten Sportler zu analysieren. Ergebnisse: Die Auswertung der Graphiken und der Statistik zeigte, dass fuer den Grossteil der untersuchten Gruppen keine Alterstendenz nachgewiesen werden konnte. Nur in Einzelfaellen war das moeglich. Aber auch diese Beispiele sind wegen der geringen Fallzahl kaum statistisch zu verwerten. Die Aufschluesselung der juengsten Sportler nach Disziplinen ergab, dass sich 85,5% auf die Sportarten Rudern, Turnen, Schwimmen und Eiskunstlauf verteilen. Nur 23,6% dieser Teilnehmer waren Maenner. Die Frauen stellen mit 76,4% den ueberwiegenden Anteil der jungen Sportler. Die Analyse der Koerpermasze der juengsten Teilnehmerinnen zeigte bei einer vergleichbaren Altersstruktur deutliche Unterschiede zwischen den Disziplinen Schwimmen, Eiskunstlauf und Turnen. Die Schwimmerinnen haben bei grosser Koerperhoehe einen kraeftigen Koerperbau. Im Gegensatz dazu haben die Eiskunstlaeuferinnen und Turnerinnen bei niedriger bis durchschnittlicher Koerperhoehe ein geringes Koerpergewicht. Diskussion: Die Studie hat gezeigt, dass sowohl in der internationalen Literatur als auch unter den deutschen Teilnehmern eine aehnliche Altersstruktur vorliegt. Die juengsten Sportler sind in Disziplinen vertreten, die vor allem Ansprueche an die Koordination stellen. Danach folgen Sportarten, deren Schwerpunkte auf der Kraftentwicklung und Ausdauer liegen. Die aeltesten Teilnehmer sind in Sportarten zu finden, die weniger koerperliche Hoechstleistungen als vielmehr Erfahrung verlangen. Die juengsten Olympiateilnehmer sind die Frauen des Turnens, des Schwimmens und des Eiskunstlaufes. Im internationalen Vergleich sind die deutschen Sportlerinnen ein bis zwei Jahre aelter. Von Kindern in Sinne des chronologischen Alters kann hier nicht gesprochen werden. Um eine Aussage ueber das biologische Alter machen zu koennen, waeren weitere Untersuchungen noetig. Die Literaturbeispiele belegen aber, dass es bei Sportlerinnen durch intensives Training, veraenderte Essgewohnheiten, reduziertes Koerpergewicht und -fett zur Verschiebung der Menarche kommen kann. Dadurch wird der Koerper der Sportlerinnen kuenstlich auf einer frueheren Entwicklungsstufe gehalten, um die Vorteile des Kindes- und Jugendalters fuer die Ausfuehrung der verschiedenen Sportarten zu nutzen. Verf.-Referat (gekuerzt)