Abstract des Autors

Ueber den Wandel von Kindheit und Jugend wurde und wird ausfuehrlich geforscht und berichtet. Wie sich jene Veraenderungen im Alltag des Sportunterrichts niederschlagen und welche neue Anforderungen sich fuer die Taetigkeit von Sportlehrern dadurch ergeben, wird hingegen zumeist eher spekulativ abgehandelt. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht die Frage, wie heutige Schueler und Schuelerinnen ihren Sportunterrichtsalltag erleben. Aus dem Blickwinkel der Betroffenen werden insbesondere kritische Unterrichtserlebnisse des Sportalltags rekonstruiert und die `inneren Welten' der Schueler entschluesselt. Die Studie traegt somit qualitativ-explorative Zuege, d.h. die Theoriebildung entwickelt sich gemaess dem Prozessmodell der `Grounded Theory'. Im Laufe der computerunterstuetzten Auswertung kristallisierte sich das Erleben von Ungerechtigkeit als auffallendes Thema heraus. Es liegt die Vermutung nahe, dass heutige Schueler die Ungerechtigkeiten des taeglichen Schulalltags sensibler wahrnehmen. Anhand der Bedingungen und Konsequenzen des Erlebens von Ungerechtigkeit wird die Frage aufgeworfen, ob eine effektive Werte-Erziehung im Sportunterricht, ohne die Perspektivenuebernahme des Lehrers, Gestalt annehmen kann. Verf.-Referat