Nachfrage, Verschreibung und Abgabe von hormonalen Dopingmitteln in Arztpraxen und Apotheken der Deutschschweiz

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Request, prescription and sale of hormonal doping substances with medical doctors and pharmacists in the German speaking part of Switzerland
Autor:Kamber, M.; Marti, B.; Peters, M.
Erschienen in:Schweizerische Zeitschrift für Sportmedizin und Sporttraumatologie
Veröffentlicht:45 (1997), 4, S. 187-191, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:1022-6699, 1422-0644
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199802209780
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Mittels Telefonbefragung einer Stichprobe von 300 Arztpraxen und 150 Apotheken in der deutschen Schweiz wurden Haeufigkeit der klientenseitigen Nachfrage nach Dopingmitteln, Charakteristika dieser Klienten und Abgabepraxis der letzten 6 Monate untersucht. 22% der Aerzte sowie 23% der Apotheker waren demnach jemals mit Nachfragen nach Testosteron konfrontiert, die von 113 (Aerzte) resp. 50 (Apotheker) Klienten stammten. In etwa einem Viertel der Faelle gaben die Aerzte (nicht aber die Apotheker) diesem Wunsch nach. Weniger als 10% der Aerzte und Apotheker wurden von 31 (Aerzte) resp. 14 (Apotheker) Klienten nach Wachstumshormonen gefragt. Der Umgang mit solchen Anfragen wird von Aerzten und Apothekern meist als einfach bezeichnet. Die primaer aerztlich indizierte Verschreibung von Testosteron erfolgte durch 32% der Aerzte bei insgesamt 171 Personen, 58% der Apotheker gaben an 191 Personen Testosteron gegen Rezept ab. Hauptsaechliche Verschreibungsgruende waren Krankheit bzw. Rekonvaleszenz in jedem Alter; in lediglich 2 Faellen bestanden "sportliche Gruende". Die Verschreibung von Wachstumshormonen erfolgte durch 5% der Aerzte bei 36 Personen, 11% der Apotheker gaben es an 19 Personen gegen Rezept ab. Hauptsaechliche Empfaengergruppe waren Kranke und Rekonvaleszente ab der Lebensmitte. Weiter fuehlten sich 32% der befragten Aerzte und 27% der Apotheker ueber Doping ungenuegend informiert, wobei der Informationsauftrag vor allem bei der SGSM gesehen wird. Insgesamt deuten diese Ergebnisse darauf hin, dass in der Schweiz Arztpraxen und Apotheken zahlenmaessig keine wesentlichen "Verteilkanaele" fuer Dopingmittel darstellen; dennoch ist auf Wunsch dieser Fachpersonen deren Information gezielt zu verbessern. Verf.-Referat