Doping im Sport - zwischen biochemischer Analytik und sozialem Kontext : Symposium Koeln, 4. Nov. 1995, in memoriam Prof. Dr. Manfred Donike

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Gefeierte Person:Donike, Manfred
Redaktion:Kurz, Dietrich; Mester, Joachim
Veröffentlicht:Köln: Sport u. Buch Strauß (Verlag), 1997, 95 S., Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Gedruckte Ressource
Dokumententyp: Sammelband
Sprache:Deutsch
ISBN:3890010474
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199802209731
Quelle:BISp

Abstract

Der moderne Leistungs- und Spitzensport ist einer Reihe grosser Gefahren ausgesetzt. Dazu gehoert die Ueberkommerzialisierung, die vielfach in erheblicher Weise bereits jetzt in das Wettkampfgeschehen eingreift und mit Mitteln der mediengerechten Vermarktung den Sport haeufig in die Naehe reiner Show-Veranstaltungen rueckt. Millionenverdienste einzelner Sportlerinnen und Sportler erwecken dabei den Eindruck, als ob der Leistungssport solche Verdienste in seiner ganzen Breite ermoeglicht. Eine weitere, sehr ernst zu nehmende Gefahr besteht darin, dass die Leistungsdichte in den meisten Sportarten in den vergangenen Jahren ausserordentlich gewachsen ist. Heute entscheiden geringste Leistungsunterschiede ueber Sieg oder Niederlage. Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass der Missbrauch medikamentoeser Unterstuetzung der Leistungsfaehigkeit in vielen Situationen erheblich zugenommen hat. Die tieferen Ursachen des Doping-Unwesens sind zweifellos in einem groesseren Zusammenhang zu sehen. Eine Hoffnung auf die o.g. Millionenverdienste muss hier nicht immer im Vordergrund stehen. Das Verlangen nach koerperlicher Hoechstleistung selbst kann durchaus auch zu einem suchtaehnlichen Verhalten fuehren, das vor dem Gebrauch hochgefaehrlicher Substanzen nicht zurueckschreckt. Kommt, wie im eigentlichen Drogenmilieu, ein entsprechendes soziales Umfeld hinzu, vergroessern sich die Gefahren weiter. Waehrend die biochemische Analytik in den letzten Jahren bei der Nachweisbarkeit von Doping-Substanzen grosse Erfolge zu verzeichnen hatte, ist ueber die vielfaeltige Verstrickung von anderen Gruenden fuer Doping-Missbrauch relativ wenig bekannt. Der Club of Cologne hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, den Kontext von psychischen und sozialen Hintergruende in den Zusammenhang mit der klassischen biochemischen Analytik zu stellen und zu erforschen. (Vorwort). Der vorliegende Symposiumsbericht enthaelt folgende Beitraege: Der aktuelle Stand der Doping-Analytik (Schaenzer, W.); Ergogene Hilfen: Doping oder Substitution? - Problematisiert am Beispiel der Kreatin-Supplementation (Heck, H. / Schulz, H.); Trends bei NSAD's und Analgetika: Doping oder Therapie? (Mueller, R.K.); Sporterziehung und Drogenaufklaerung in der Jugend als Massnahmen einer fruehen Anti-Doping-Edukation (Kurz, D.); Ethik und Moral als Legitimationsquellen im Kampf gegen das Doping? (Gebauer, G.); Nationale und internationale Gerichtsbarkeit: Probleme, Widersprueche und Loesungsmoeglichkeiten (Tarasti, L:); Doping aus der Sicht der Aktiven: Zwischen dem Wunsch zur "sauberen" Leistung und oeffentlichen Pressionen (Grabow, V.). Inhalt