Abstract des Autors

Akute und ueberlastungsbedingte Sportverletzungen stellen bei Kindern einen zunehmenden Anteil an behandlungsbeduerftigen Krankheitsbildern dar. Aus dem Krankengut der Klinik werden zwei Patientenkollektive vorgestellt. Innerhalb eines Jahres hatten sich 30 Kinder und 83 Jugendliche in der Notfallambulanz mit Sportverletzungen vorgestellt. In der juengeren Gruppe fanden sich 47% Frakturen, 23% Gelenkverletzungen und 20% Kontusionen, in der aelteren 65% Gelenkverletzungen, 18% Frakturen und 11% Kontusionen. Bei den Kindern war zu zwei Drittel die untere und zu einem Drittel die obere Extremitaet betroffen. Frakturen am distalen Unterarm und Unterschenkel bzw. Kniebandlaesionen waren am haeufigsten. Die Jugendlichen hatten sich in 54% an den Beinen und in 42% an den Armen verletzt. Sprunggelenks-, Knie- und Fingerverletzungen waren am haeufigsten. Innerhalb von 14 Jahren wurden 236 Patienten unter 17 Jahren aufgrund eines Kniegelenk-Haemarthros arthroskopiert. Intraoperativ fanden sich 38% Laesionen des VKB, 30% Patellaluxationen, 14% Schleimhautrisse und 5% Meniskusrisse als Ursache. Zu je 25% war die Verletzung beim Fussballspielen bzw. beim alpinen Skisport erfolgt, zu je 15% bei anderen Ballsportarten bzw. beim Turnen. 80.5% der Kniearthroskopien, die bei Patienten unter 17 Jahren aufgrund von Verletzungen oder belastungsabhaengigen Beschwerden beim Sport durchgefuehrt wurden, waren therapeutischer Art; die Tendenz zu einer zusaetzlichen Arthrotomie ist fallend. Auf die verletzungsempfindlichen kindlichen Entwicklungsphasen wird eingegangen, die typischen Verletzungs- und Beschwerdebilder werden vorgestellt. Das Sportverletzungsmuster von Kindern und Jugendlichen unterscheidet sich deutlich. Die Diagnostik muss auf diese Eigenheiten abgestimmt werden, der Sonographie kommt ein besonderer Stellenwert zu. Regelmaessige Vorsorgeuntersuchungen beim sporttreibenden Kind und Jugendlichen sind zu empfehlen. Verf.-Referat