Dopingdiskurse: Eine Herausforderung für die Sportwissenschaft

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Franke, Elk
Herausgeber:Bette, Karl-Heinrich
Erschienen in:Doping im Leistungssport - sozialwissenschaftlich beobachtet
Veröffentlicht:Stuttgart: Naglschmid (Verlag), 1994, 1994. S. 67-99, Lit., Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISBN:3927913804
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199704204389
Quelle:BISp

Abstract

Dadurch, dass das Dopingproblem inzwischen in erster Linie als eine Frage der Sportmedizin erscheint und seine Loesung als ein empirisches und juristisches Kontrollproblem angesehen wird, hat sich eine bedenkliche Schere zwischen moralischen Erwartungen gegenueber notwendigen Dopingregelungen und tatsaechlichen empirischen Loesungsstrategien ergeben. Begruendungsdefizite in der Diskussion ueber Doping ergeben sich in dreifacher Weise bzw. auf drei verschiedenen Ebenen: 1.) in der populaeren, gesellschaftspolitischen Leistungssportdiskussion - aktuelle Darstellungsebene; 2.) bei den wissenschaftlich begruendeten sportpolitischen Dopingmaßnahmen - objektiv-wissenschaftliche Begruendungsebene; 3.) bei den Versuchen, die Voraussetzungen dopingrelevanten Handelns zu reflektieren - metawissenschaftliche Reflexionsebene. Ausgangspunkt für eine Dopingbegruendung muß letztlich immer die Sonderwelt des Wettkampfsports sein. Die Beachtung der Argumentationsstruktur fuehrt in diesem Beitrag zu den prinzipiellen Bedingungen sportlichen Handelns, die I.) anhand der Wert-Norm-Konstellation des Wettkampfsports mit 1.) Doping als ethisches oder moralisches Problem, 2.) der Eigenweltlichkeit des Wettkampfsports, 3.) dem agonalen Prinzip, 4.) dem Normen-Wert-Verhaeltnis und 5.) den Wettkampfregeln als konstitutives Element wettkampfsportlicher Eigenwelt sowie II.) anhand der Moeglichkeiten für eine wettkampfimmananente Begruendung von Dopingkontrollen, ausgehend von 1.) der Handlungsmoral und Vertragsethik des Wettkampfsports, 2.) der Wettkampfhandlung als eine Art regulativer Sprechakt und 3.) dem Doping als eine Regel- oder Vertragsverletzung aufgezeigt werden. Order