Ostdeutsche Sportwissenschaft vor und nach 1990

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Hinsching, Jochen
Erschienen in:dvs-Informationen
Veröffentlicht:1996, 4, S. 15-25, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0944-6222
Schlagworte:
DDR
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199704203781
Quelle:BISp

Abstract

Im Rahmen seiner Erfahrungen als Sportwissenschaftler in der ehemaligen DDR blickt Verf. auf die 40jaehrige Geschichte sportwissenschaftlicher Entwicklung der DDR zurueck. "Geleitet von einem marxistischen Verstaendnis des menschlichen Wesens als Ensemble der gesellschaftlichen Verhaeltnisse" wurde die Sportwissenschaft der DDR trotz ihrer ideologischen "Gleichschaltung" und Institutionalisierung vom Anspruch getragen, als selbstaendige Wissenschaftsdisziplin zu gelten. Aus erziehungs- und arbeitsgesellschaftlicher Sicht war der Staat jedoch vor allem in den 60er Jahren bestrebt, das Konzept des Realsozialismus in die koerperlich-sportliche Grundausbildung an den DDR-Schulen sowie in die Teildisziplinen der DDR-Sportwissenschaft (Hochschulen) zu integrieren. Der Forschungsmethodologie lag hier schon frueh ein marxistisches Entwicklungsverstaendnis zugrunde, welches unter den politisch verordneten Zwaengen als parteilich zu verstehen war und zu einer dogmatischen Abhaengigkeit fuehrte. Fuer die Zeit nach der "Wende" 1990 zeichnet Verf. den Weg der veraenderten DDR-Sportwissenschaft aus dem ehemals vormundschaftlichen Staat in eine universitaere Neuorientierung und Selbsterneuerung nach. Neben dem Eintritt in die Deutsche Vereinigung fuer Sportwissenschaft (DVS) geht Verf. besonders auf die Phase des sozialen Umbruchs der ostdeutschen Sportwissenschaft ein. Er sieht dies als Chance zur "Entwicklung und Herausforderung zur Intermediaritaet". Lemmer