Streetball als jugendkulturelle Bewegungsform. Hinweise auf einen paedagogischen Umgang mit einem modernen Bewegungsphaenomen

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Kolb, Michael
Erschienen in:Sportunterricht
Veröffentlicht:45 (1996), 10, S. 412-422, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0342-2402
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199703203282
Quelle:BISp

Abstract

Das Streetballspiel zaehlt zu den Bewegungsformen, die in den letzten Jahren bei Jugendlichen enormes Interesse gefunden haben. Zum Teil wird in der Sportpaedagogik die Meinung vertreten, dass man das Streetballspiel bzw. auch andere aktuelle Bewegungsmoden in den Sportunterricht an den Schulen aufnehmen sollte, um ihn auf diese Weise zu modernisieren und fuer Jugendliche attraktiver zu gestalten. Hier wird vor dem Hintergrund von Erkenntnissen der modernen Jugendforschung dagegen herausgearbeitet, dass Streetball eine von Jugendlichen im Kern selbstaendig kreierte Bewegungsform darstellt, in der sich insbesondere maennliche Jugendliche einen Bereich geschaffen haben, in dem sie bestimmte Bilder und Vorstellungen maennlicher Identitaet gemeinsam inszenieren und erleben koennen. Belegt wird diese These mit Hilfe der Beschreibung von Strukturmerkmalen der Streetballszene und der besonderen Spielweise, die sich dort etabliert hat. Folgt man der skizzierten Interpretation des Streetballs als einer Form maennlicher Selbstsozialisation, so ergeben sich daraus veschiedene Moeglichkeiten eines paedagogisch reflektierten Umgangs mit dieser jugendkulturellen Bewegungsform, die als "Abstand wahren", "Raeume schaffen", sowie "Anknuepfen und Veraendern" bechrieben werden. Verf.- Referat