Abstract

Im spaeten 19. Jahrhundert scheiterten in Dublin und insgesamt in Irland Ansaetze einer kapitalistischen Wirtschafsaktivitaet aufgrund fehlender Fuehrung durch eine ueberlegene industrielle Klasse. Ebenfalls in dieser Epoche entschied sich die Auftrennung des irischen Sports in einen englischen und einen gaelischen Zweig, als 1884 die streng nationalistische 'Gaelic Athletic Association' (GAA) in militanter Opposition zu britischen Sportformen und deren organisatorischen Rahmen begruendet wurde. Die Auseinandersetzung innerhalb Irlands zwischen der traditionellen 'Irish Amateur Athletic Association' (IAAA) und der GAA ist als der "Sport-Krieg von 1885" in die Geschichte eingegangen. Trotz der Verschiedenheit der den GAA unterstuetzenden sozialen Kraefte ist eine wirtschaftliche Tendenz, die eindeutig gegen die katholische Assimilation des bourgeoisen Sports kaempft, vorherrschend. Der Aufstieg der GAA wurde primaer durch zwei Faktoren innerhalb der sozialen und oekonomischen Entwicklung Irlands im ausgehenden 19. Jahrhundert beguenstigt: die Uebernahme der Strafgesetzgebung aus dem 18. Jahrhundert, die nun zu einer deutlichen Bevorteilung der Protestanten im Vergleich zu den katholischen Massen fuehrte; und der Niedergang der irischen Ansaetze kapitalistischer Wirtschaftsformen, aufgrund dessen die sportliche Fuehrung an katholische Fuehrer der Bourgeois fiel. Die traten im viktorianischen England waehrend der Modernisierung des Sports nie auf. SaSch