Traumatologie im American Football Sport in Deutschland

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Stender, Michael
Veröffentlicht:München: 1994, 1994. 71 S., Lit., Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199701202272
Quelle:BISp

Abstract

Seit 1978 erfreut sich American Football steigender Beliebtheit in Deutschland. 1988 umfasste der American Football Verband Deutschland schon rund 11000 Mitglieder in 140 Vereinen. Durch Frageboegen, die an 45 bundesdeutsche Footballmannschaften verschickt wurden, konnten 228 Spieler mit insgesamt 493 Verletzungen retrospektiv erfasst werden. Auf einen Spieler kamen 2,16 aerztlich behandelte Verletzungen. Die Spieler waren im Durchschnitt 22,4 Jahre alt, spielten seit 3,44 Jahren American Football und haben so ein Verletzungsrisiko von 0,63 pro Jahr. Die 493 Verletzungen unterteilten sich in Baender/Sehnenzerrungen und Prellungen mit je 22,5% der Unfaelle, Baender/Sehnenrupturen 16,1%, Frakturen 15,2%, Luxationen 9,1%, Muskelrisse und Meniskusverletzungen mit je 4,5% und Muskelzerrungen, Platzwunden und Gehirnerschuetterungen mit den restlichen 5,6%. 49,1% aller aerztlich behandelten Verletzungen hatten Arbeitsunfaehigkeit mit einer durchschnittlichen Dauer von 3,9 Wochen zur Folge. Spielunfaehigkeit ergab sich bei 77,7% der Verletzungen mit einer durchschnittlichen Spielpause von 5,2 Wochen. Insgesamt 97 Verletzungen (19,7%) mussten operativ versorgt werden. 24,1% der Spieler zogen sich eine Verletzung zu, zwei Verletzungen hatten 27,6%. Immerhin 3,5% der Spieler waren siebenmal oder oefter verletzt. Besondere Beachtung verdient die Tatsache, dass ein Grossteil der Zerrungen im Training auftreten. Eine verbesserte Aufwaermarbeit vor den Trainingseinheiten sollte hier das Verletzungsrisiko merklich vermindern. Die meisten Prellungen hingegen treten im Spiel auf, wohl durch groesseren Einsatz begruendet. Von den insgesamt 493 Verletzungen traten 40,1% im Training und 59,8% im Spiel auf. American Football ist ein Spiel mit hohem koerperlichem Einsatz. 67,3% aller Verletzungen werden durch einen Gegenspieler, 4,9% durch einen Mitspieler, 3,3% durch den Ball und 24,5% ohne Fremdeinwirkung verursacht. Von den 493 Verletzungen kamen 48,9% durch direkten Koerperkontakt mit dem Mit- oder Gegenspieler zustande. Auch Stuerze mit 15,4% und Drehbewegungen mit 11,0% machen noch einen Grossteil der Bewegungsmechanismen aus. Bei der Topographie der Verletzungen entfielen 45,0% auf die obere Extremitaet, 43,6% auf die untere Extremitaet, 6,9% auf den Rumpf und 4,5% auf Kopf und Hals. Die dominierenden Verletzungen beim American Football sind Knie- und Fussgelenksverletzungen mit 19,5% bzw. 17,0% und Schulter- und Fingerverletzungen mit 14,8% bzw. 16,7%. Zusammenfassend stellt sich American Football also als ein sehr verletzungsreicher Sport dar. Verf.-Referat (Standort: DSHS Koeln)