"...dass es im eigentlichen Sinn gar nicht um uns ging". Die Kinder- und Jugendsportschule aus Sicht ihrer Absolventen - exemplarische Retrospektiven

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Prohl, Robert
Erschienen in:Sportunterricht
Veröffentlicht:45 (1996), 2, S. 60-68
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0342-2402
Schlagworte:
DDR
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199701202099
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Der vorliegende Beitrag untersucht das Verhaeltnis der leistungssportlichen Foerdersysteme der ehemaligen DDR (KJS) und der heutigen "neuen Laender" der Bundesrepublik (sportbetonte Schulen) aus der Sicht der betroffenen Schueler. Der Zugang zum empirischen Feld wird ueber Tiefeninterviews mit acht Schueler/innen des Sportgymnasiums in Erfurt/Thueringen gesucht. Aus diesen Interviews geht hervor, dass diejenigen Schueler/innen, die beide Foerderinstitutionen aus eigener Erfahrung kennengelernt haben, die KJS eindeutig praeferieren. Waehrend sich die KJS im Spiegel der Interviews als geradezu perfekte Foerderinstitution darstellt, erscheint das Sportgymnasium eher als Selektionsinstitution. Eine nachfolgende Befragung von vier Absolventen der KJS in Erfurt bzw. Jena zeigte jedoch sehr deutlich, dass weder die Strukturen, noch die Praxis der KJS auf den Erziehungsauftrag einer Spezialschule fuer Sport in einem pluralistisch-demokratischen System uebertragbar sind: Vor allem die politisch-affirmative Rolle der KJS gegenueber den ueberzogenen Forderungen des Leistungssports muss sich im Rahmen der sportbetonten Schulen in eine kritisch-konstruktive Position wandeln. Einige paedagogische Konsequenzen fuer den Sportunterricht in Praxis und Theorie werden aufgezeigt. Verf.-Referat