Abstract

Verschiedene soziologische Studien haben sich mit den Veraenderungen beschaeftigt, die sich im Laufe der siebziger Jahre in Frankreich bei einer Reihe von Sportarten ergaben. Verf. untersucht die Entwicklung des Alpinismus und versucht die Ursachen des Konflikts zu beleuchten, der die Alpinisten mit dem Aufkommen des Freikletterns zwischen 1975 und 1980 in zwei Lager spaltet. Er beschreibt zunaechst die bis zu diesem Zeitpunkt ueblichen Formen des Bergsteigens in Frankreich und erarbeitet dann Gemeinsamkeiten und Streitpunkte der unterschiedlichen Richtungen, um die Natur der Veraenderungen, sowohl im technischen als auch im symbolischen Bereich, im kulturellen Kontext der damaligen Zeit zu analysieren. Es zeigt sich, dass die eingetretenen Entwicklungen im Sport in erster Linie symbolischer Natur sind. Die "Befreiung" des Kletterns erscheint in erster Linie als Normalisierung und Anpassung an sportliche Normen in einem Bereich, der lange Zeit abseits sportlicher Werte lag. So ermoeglichen z.B. erst die Regeln des Freikletterns eine Vergleichbarkeit der Leistungen und damit einen Wettkampf im sportlichen Sinn. Ranly