Die politischen Ziele der Giessener Schwarzen

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Gissel, Norbert
Erschienen in:Stadion
Veröffentlicht:18 (1992), 1, S. 75-89, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0172-4029
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199603106415
Quelle:BISp

Abstract

Die Giessener Schwarzen existierten als Gruppe von 1814 bis 1819. Sie ging aus der Giessener Studentenschaft hervor und ihre politischen Handlungen waren zunächst darauf gerichtet, das tradierte studentische Verbindungswesen zu reformieren. Die Ziele der Gruppe um Karl Foller gingen aber letztlich weit über die hochschulpolitische Ebene hinaus. Ihre Absicht war die revolutionäre Umgestaltung des Staatensystems. "Grundzüge für eine künftige deutsche Reichsverfassung" gilt als grundlegendes Schriftstück ihrer Arbeit. Verf. stellt Entstehung und Inhalt des Dokuments vor. Er fasst die politischen Zielsetzungen der Gruppe zusammen, stellt Follers Staatstheorie vor und prüft, ob die Giessener Schwarzen tatsächlich als die so häufig bezeichnete jakobinische Gruppe beschrieben werden können, und ob ihr Reichsverfassungsentwurf als eine direkte Nachahmung des Grundgesetzes der Französischen Revolution von 1793 anzusehen ist. Verf. betont, dass das äusserst fundierte, differenzierte und originelle Gedankengut der Gruppe hinsichtlich ihres Einflusses auf andere, spätere revolutionäre Gruppen nicht hinreichend untersucht wurde, und dass ihr historischer Stellenwert neu bestimmt werden muss. Krachten