Abstract des Autors

Millionen von Besuchern finden sich alljaehrlich bei Sportveranstaltungen ein. Ausser den zahlenmaessigen Bestandsaufnahmen weiss man bis heute recht wenig ueber diese Publika. Vorurteile und Klischees sind beim Thema "Sportzuschauer" an der Tagesordnung. Weitergehende, empirisch fundierte Erkenntnisse gibt es allenfalls ueber die seit Mitte der 70er Jahre mit einiger
Regelmaessigkeit untersuchten "Fussballfans". Verf. liefert erstmals Daten und Fakten ueber eine Vielzahl von Sportpublika der jeweils hoechsten Leistungsklassen (z.B. Bundesligen). Befragt wurden ueber 15.000 Personen in rund 40 Veranstaltungen (Basketball, Eishockey, Fussball, Handball, Leichtathletik, Tennis, Volleyball, Beach Volleyball, Galopprennen, Rudern, Tanzsport). Thematisiert werden u.a.: demographische Struktur; Stellenwert des Besuchs, zeitlicher und finanzieller Aufwand; Sportveranstaltung als sozialkommunikatives Ereignis; spezifische Verbindung zur Sportart; Formen der Interaktion zwischen Zuschauer und Sportler; Aspekte emotionaler Anteilnahme; Art und Umfang eigener Sportaktivitaeten und des sportbezogenen Medienkonsums; Beurteilung der sportartspezifischen Medienberichterstattung und der aktuellen Entwicklungen in der jeweiligen Sportart. Im breitgefaecherten Spektrum der Daten gibt es einige Ergebnisse, die im Hinblick auf die gesamte deutsche Sportszene bemerkenswerte Schlussfolgerungen zulassen - etwa, dass die jaehrlich vom DSB publizierten Zahlen ueber Mitglieder und Organisationsgrad in verschiedenen demographischen Gruppierungen der Bevoelkerung schlichtweg unsinnig sind. Verf.-Referat