Aktuelle Konzepte zur Zeitgeschichte des Sports
Autor: | Spitzer, Giselher |
---|---|
Erschienen in: | Sozial- und Zeitgeschichte des Sports |
Veröffentlicht: | 8 (1994), 3, S. 56-75, Lit. |
Format: | Literatur (SPOLIT) |
Publikationstyp: | Zeitschriftenartikel |
Medienart: | Gedruckte Ressource |
Sprache: | Deutsch |
ISSN: | 0931-7031 |
Schlagworte: | |
Online Zugang: | |
Erfassungsnummer: | PU199601104961 |
Quelle: | BISp |
Abstract
Die Sportgeschichte als Spezialdisziplin der Geschichtswissenschaften muss sich, will sie einen Beitrag zur allgemeinen Zeitgeschichte liefern, mit theoretischen Standpunkten der Historiographie auseinandersetzen. Die Bedeutung des Sports in der sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung einer Gesellschaft wird von Historikern leicht unterschaetzt und von Sporthistorikern haeufig in zu engen Grenzen betrachtet. Am Beispiel einer sogenannten 'parteilichen' Sportgeschichte nach dem ostdeutschen, legitimatorischen Modell werden Grundpositionen und Normen, die die Forschungsgegenstaende und Ergebnisse entscheidend beeinflussten, deutlich, wobei die Verdienste der DDR-Sportgeschichtsbeschreibung nicht verdraengt werden sollten. Das westdeutsche Pendant, zunaechst ein Modell der Zeitgeschichtsschreibung, die sich primaer auf ereignisgeschichtliche Abhandlungen beschraenkte, entwickelt sich unter dem Einfluss neuer Stroemungen in verschiedene Richtungen. Auf den Gebieten des Arbeiter- und des Frauensports laesst sich zum Beispiel eine deutliche Ausrichtung hin zur Sozial- und Mentalitaetsgeschichte erkennen. Die Alltagsgeschichte als 'Geschichte von unten' rekonstruiert die Lebenswirklichkeit vor Ort und ist ebenfalls von Bedeutung fuer die Sportgeschichte. Schmidt