Abstract

Ziel dieses Beitrags ist es, nach einem allgemeinen immunologischen Teil den gegenwaertigen Wissensstand bezueglich der Infektionshaeufigkeit bei Sportlern zu vermitteln, eine Zwischenbilanz der durch intensive Koerperbelastungen ausgeloesten immunologischen Veraenderungen zu geben und die praeventiven Aspekte im Zusammenhang mit Infektionen und Sport zu eroertern. Zur Verdeutlichung des Zusammenhangs zwischen Sport und Infektionshaeufigkeit der oberen Luftwege wird das Modell der "J-foermigen" Kurve herangezogen. Dieses Modell schreibt Untrainierten ein mittleres, moderat im Sinne des Gesundheitssports Trainierenden ein niedriges und ueberlastend Trainierenden ein hohes Risiko zu, an Infektionen der oberen Luftwege zu erkranken. Schwachpunkte dieses Modells bestehen darin, dass wesentliche weitere Einflussfaktoren, die fuer eine Einzelfallbetrachtung wesentlich sind, unberuecksichtigt bleiben. Bezueglich der Haeufigkeit von Infektionen der oberen Luftwege spielen aktuelle Belastung und Belastbarkeit des Organismus und damit des Immunsystems eine wesentliche Rolle. Bei Untrainierten scheint gesundheitssportorientiertes Ausdauertraining der Infektabwehr foerderlich zu sein. Extreme, insbesondere erschoepfende und vielstuendige Einzelbelastungen sowie ueberlastende Trainings- und Wettkampfphasen schwaechen die Infektabwehr. Dieses hat mit einem Immundefekt im eigentlichen Sinne nichts zu tun, sondern es handelt sich um die voruebergehende Reduktion der Immunitaet. Verf.-Referat (gekuerzt)