"Wehrsport" an der Unversitaet Giessen 1929 bis 1935

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Gissel, Norbert
Erschienen in:Sozial- und Zeitgeschichte des Sports
Veröffentlicht:1994, 8, S. 20-35, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0931-7031
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199505076441
Quelle:BISp

Abstract

Verf. stellt der These, dass das deutsche Hochschulwesen aufgrund seines traditionell unpolitischen Charakters den Nationalsozialisten keinen wirklichen Widerstand entgegensetzen konnte, die These einer "Selbstgleichschaltung" gegenueber, deren Begruender die Auffassung vertritt, dass der Nationalsozialismus an den Hochschulen auf mannigfache soziale, politische, ideologische und wissenschaftliche Dispositionen stiess. Verf. diskutiert die Frage, ob sich die koerperlichen Aktivitaeten, die die Mitglieder der Unviersitaeten in der Zeit des "Dritten Reiches" sowie in der Endphase der Weimarer Zeit betrieben, ueberhaupt mit dem Begriff "Sport" sinnvoll beschreiben lassen, oder ob dem Wehrsport die charakteristischen Merkmale des "modernen Sports", dessen Wurzeln Spiel, Wettkampf, Arbeit und Kultur sind, fehlen. Der Wehrsport an der Universitaet Giessen wird fuer den Zeitraum von 1929 bis 1935 nachgezeichnet, dessen Entwicklung als ein typisches Beispiel der Selbstpolitisierung der deutschen Universitaeten angesehen wird. Es wird festgestellt, dass die Universitaet Giessen der Eingliederung des Wehrsportes in die Universitaet nicht entgegentrat und damit eine Entwicklung unterstuetzte, die "vom Sportplatz ueber die Hinderniskampfbahn zum Kriegsschauplatz" fuehrte. Schiffer