Abstract

Verf. untersucht das Phaenomen der Gewalt inner- und ausserhalb des Stadions. Dabei interessiert ihn besonders der Typ von Zuschauer, der sich mit seinem (Fussball-)Verein bedingungslos und leidenschaftlich identifiziert und in diesem Rahmen bedingt Gewaltbereitschaft zeigt, und nicht diejenigen, die im Grunde gar nicht am Sport interessiert sind, sondern nur die Szenerie der Gewalttaetigkeit suchen (Hooligans). Letztere halten sich nicht an die "Regeln" der Fan-Auseinandersetzungen: sie wenden Gewalt an, um noch mehr Gegengewalt und damit eine Eskalation zu provozieren. Im zweiten Teil wird versucht, die sich ergebenden strafrechtsdogmatischen Probleme einer Loesung zuzufuehren. Verf. plaediert dafuer, bei Ausschreitungen nicht gleich nach strafrechtlicher Repression zu rufen. Er sieht eher einen Weg zur Verringerung von Gewalt darin, dass man sie in gewissem Umfang zulaesst und sie so zugleich begrenzt. Winter