Festordnung und Geschmacksdistinktionen: die Illusion der Integration im Freizeitsport

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Gebauer, Gunter
Erschienen in:Sport - Eros - Tod
Veröffentlicht:Frankfurt a.M.: Suhrkamp (Verlag), 1986, S. 113-143
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISBN:3518113355
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199503100717
Quelle:BISp

Abstract

In diesem Beitrag wird untersucht, ob und wie im Wettkampf- und im Freizeitsport gesellschaftliche Strukturen erzeugt und ausgedrueckt werden. Es wird die These vertreten, dass der Sport sowohl Ausdruck der gesellschaftlichen Ordnung, als auch eine kultur- und gesellschaftserzeugende Kraft ist. Fuer den Wettkampfsport wird festgestellt, dass am Ende eines jeden Wettkampfs eine Art symbolische Neuorganisation der sozialen Ordnung einsetzt, die allerdings im Alltagsleben keine Gueltigkeit besitzt. Der Freiszeitsport ist dagegen ein Ort, wo sich die verschiedenen klassenspezifischen Haltungen auswirken; so gesehen hat er kaum Chacen, integrativ zu wirken: Mitglieder verschiedener Fraktionen derselben Gesellschaft trennt er eher voneinander, und zwischen Angehoerigen verschiedener Kulturen hebt er die kulturellen Unterschiede hervor. Es wird darauf aufmerksam gemacht, dass der "Sport ohne Fest" sich nicht prinzipiell von anderen distinktiven Praktiken unterschiedet. Im Gegenteil wird angenommen, dass in den Distinktionssystemen der Fraktionen der Sport einen den anderen kulturellen Formen aequavalenten Platz einnimmt, daher ersetzbar und austauschbar ist. (GF) aus: SOLIS