Abstract des Autors

Ziel dieses Artikels ist es, unter gesellschaftlichen Gesichtspunkten Fragen zu diskutieren, die sich auf Sport und koerperliche Aktivitaeten in den spaeteren Jahren des Lebenszyklus beziehen. Es wird dabei angenommen, dass 1. in Ungarn die Bedeutung des Sports bei Pensionaeren weder von Institutionen noch von Personen erkannt wurde, und dass 2. weniger das Alter als auf das Alter bezogene Normen und Rollenmuster jene Faktoren sind, die das Freizeitverhalten ebenso wie die Distanzierung von einer Sportrolle bestimmen. Im ersten Teil dieses Artikels werden Daten aus Dokumenten, statistischen Jahrbuechern und Autobiographien vorgestellt. Der zweite Teil basiert auf einer international vergleichenden Untersuchung, die in fuenf Staedten - Budapest, Havana, Prag, Tallin, Warschau - durchgefuehrt wurde. Das Sample (n = 4.000) wurde nach einer Zufallsstichprobe ausgewaehlt. Die Daten wurden mit Hilfe eines Fragebogens erhoben, der im wesentlichen offene Fragen und multiple choice Fragen enthielt. Die Ergebnisse zeigen, dass - abhaengig von Alter, Geschlecht, sozialem Hintergrund und Nationalitaet - das tatsaechliche Alter nur teilweise als Indikator fuer sozial akzeptiertes, altersangemessenes Rollenverhalten angesehen wird. Jedoch wird Sport und koerperliche Aktivitaet bei Aelteren nicht ermutigt; auch besteht fuer Aeltere kaum eine Moeglichkeit, sich sportlich zu betaetigen.