Koerper ohne Raum: zur Vernachlaessigung weiblicher Bewegungs- und Sportwelten in der feministischen Koerper-Debatte

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Rose, Lotte
Erschienen in:Feministische Studien
Veröffentlicht:10 (1992), 1, S. 113-120
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0723-5186, 5166-7076, 2365-9920
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199502075339
Quelle:BISp

Abstract

Der weibliche Koerper nimmt in der feministischen Emanzipationsdebatte eine exponierte Stellung ein. Dabei beschraenkt sich die Aufmerksamkeit jedoch auf "Nah- und Innenaufnahmen" wie Sexualitaet, Befindlichkeit, Gesundheit und vernachlaessigt "Aussenaspekte eines erweiterten Koerper-Raums - jene Aspekte, in denen das Selbst seinen Raum symbolisch ueber seine physisch-materiellen Koerpergrenzen hinaus ausdehnt und sich in der Welt verortet". Mit Aussenaspekten wie Bewegung, Koerperdynamik und Raumaneignung befasst sich der Aufsatz. Er stellt Ueberlegungen dazu an, warum "koerperferne" Aspekte wie Bewegung in der Frauenforschung bislang ausgeblendet wurden. Die Diskussion um Frauensport zeigt, dass er quantitativ seit den 50er Jahren enorm zugenommen hat und es hier zu einer tendenziellen Geschlechterangleichaung gekommen ist. Frauen ueben allerdings eher Sportarten aus, die der aesthetischen Praesentation und der Modellierung des Koerpers dienen, meiden jedoch Sportarten, die kaempferische Aktivitaeten erfordern und Verletzungsgefahren beinhalten. Die weibliche Bewegungskultur - aesthetische Koerper-Stilisierung statt aggressive Koerper-Expansion - ist Spiegel gesellschaftlicher Machthierarchie und manifestiert sie zugleich. aus: SOLIS