Abstract

Ende der 70iger Jahre erregten Fussballfans in deutschen Staedten und Stadien zunehmend Aufmerksamkeit. Mit dem Anstieg der Gesamtzahl der Fans stiegen auch die gewalttaetigen Auseinandersetzungen zwischen Fan-Gruppen. Verf. stellt ein Projekt vor, in dem sozialpaedagogische Arbeit mit Fans geleistet wurde. Es sollten Moeglichkeiten aufgezeigt werden, um Jugendliche bei der Entwicklung eines Bewusstseins ihrer gesellschaftlichen Situation und einer kritischen Betrachtung ihrer Versuche der Daseinsbewaeltigung zu unterstuetzen. Als Forderungen aus dem Fan-Projekt sind festzuhalten: 1. Fan-Arbeit darf nicht selbstzufrieden zur Routinearbeit werden, wenn eine scheinbar hinreichend grosse Zahl von Fans bestehende Angebote regelmaessig wahrnimmt. 2. Veraenderungen in der Fan-Szene muessen auf ihre Hintergruende und Perspektiven befragt werden, Ausgrenzungs- und Begrenzungsprozesse muessen in kritischer Distanz zur eigenen Arbeit erkannt und bewusst gemacht werden. 3. Fan-Arbeit muss eine kulturelle Isolierung vermeiden, die kulturelle Eigenwelt der Fans durch Elemente der Erwachsenenwelt zu ergaenzen; dies kann politisch- und kulturell-bildende Ziele verfolgen, muss aber genau z.B. die Integration in den Verein anstreben. Winter