Abstract

Mit der Einsicht in die Komplexitaet der Zusammenhaenge zwischen Sport und Gesundheit waechst die Notwendigkeit der sozialwissenschaftlichen Fundierung des aktuellen sportwissenschaftlichen Diskurses zu diesem Thema: Konzepte und Methoden der Sozialstruktur- und Lebensstil-Forschung bieten sich an, um Fragen nach Sport und Gesundheit zukuenftig staerker auf die ganze Lebensfuehrung und den Kontext der konkreten Lebensbedingungen zu beziehen. In aehnlicher Weise empfehlen sich sozialwissenschaftliche Implementations-Forschung und Erkenntnisse der angewandten Soziologie als Bezugsrahmen fuer die Gesundheitsfoerderung - d. h. fuer einen komplexen Praxisansatz, der ueber die herkoemmlichen gesundheitspaedagogischen Massnahmen im Sport hinausweist und soziale, infrastrukturelle und politische Aspekte einschliesst. Von einem ganzheitlichen Problem- und Wissenschaftsverstaendnis ausgehend, werden sowohl theoretische und methodologische als auch empirische und anwendungsbezogene Aspekte aufgezeigt, die sich mit einer spezifisch sozialwissenschaftlichen Behandlung des Themas Sport und Gesundheit verbinden. Zugleich soll auf diesem Weg ein komplexer wissenschaftlicher Ansatz in die sportwissenschaftliche Diskussion eingebaut werden. Dieser Ansatz ist auf disziplinuebergreifend zu beobachtende Anforderungen (z. B. der Gegenstands- oder Problem-Adaequanz von Theorie, Methode und Anwendung) zugeschnitten. Insofern koennte es nicht zuletzt zu einer interdisziplinaer ausgerichteten Modellbildung in der Sportwissenschaft beitragen. Verf.-Referat