Der amerikanische Körper oder : Die narzisstische Mobilmachung des Erdenrests

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Pauser, Wolfgang
Erschienen in:Sport : Kult & Kommerz
Veröffentlicht:Wien: Verl. für Gesellschaftskritik (Verlag), 1992, S. 139-155, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISBN:3851151518
Schlagworte:
USA
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199402070149
Quelle:BISp

Abstract

Verf. zeigt den Zusammenhang von Narzissmus, Koerperkultur und Sportbetaetigung in der postmodernen amerikanischen Gesellschaft auf. Entgegen der europaeischen Tradition der Koerperkultur ist es nicht Ziel des amerikanischen Koerpers, diesen durch den Geist zu beherrschen, sondern einen Idealkoerper zu trainieren. Die amerikanische Koerperarbeitsmoral will den Koerper sexualfaehig, nacktfaehig und damit oeffentlichkeitsfaehig machen. An die Stelle des Geistes tritt die rein funktionalistisch-symbolische sportliche Handlung. Aesthetik und Funktionalitaet stehen augenblicklich im Mittelpunkt des sportlichen Interesses. Hierbei spielt der Konsum eine bedeutende Rolle, der Sportler saeubert sich jetzt nicht mehr mit Seife und Shampoo, sondern nur noch mit Duschgel. Der fitte Koerper ist damit Spiegelbild der postamerikanischen Gesellschaft. Die Aesthetisierung des trainierten Koerpers unterstreicht zugleich die fortschreitende Sinnentleerung der sozialen Systeme. Der ritualisierte Koerper wird Seelenersatz und zum Mittelpunkt einer neuen Religion hochstilisiert. Lemmer