Infektprophylaxe mit polyvalenten Immunglobulinen: Diskussion anlässlich der Anwendung vor der Olympiade 1992 bei der deutschen Box-Nationalstaffel

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Infect prophylaxis with polyvalent immunoglobulins in top athletes: a discussion on occasion of their application in the German boxing team before the Olympic Games 1992
Autor:Weiß, M.
Erschienen in:Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
Veröffentlicht:44 (1993), Sonderheft, S. 466-471, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0344-5925, 2627-2458
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199310068598
Quelle:BISp

Abstract

Das moegliche temporary open window for infectious agents waehrend eines psychisch und physisch fordernden Turniers z.B. bei Kampfsportarten sollte fuer die Deutsche Box-Nationalstaffel bei der Olympiade 1992 in Barcelona durch eine Prophylaxe mit polyvalenten Immunglobulinen geschlossen werden. Trotz hoher Belastung erkrankte keiner der Athleten. Mit 2 Gold-, 1 Silber-, 1 Bronzemedaille sowie 6 Athleten im Viertelfinale war die Mannschaft die zweit erfolgreichste hinter Kuba. Anlaesslich dieses Beispiels erfolgt eine Literaturauswertung ueber die Auswirkung einer hohen psychischen und physischen Beanspruchung auf Immunsystem und Immunglobuline sowie die Moeglichkeit von Prophylaxe und Immunmodulation durch den parenteralen Einsatz polyvalenter Immunglobuline. Zellulaere, humorale und hormonelle Mechanismen sowie katabole Stoffwechselsituationen zusammen mit Verarmungen des Aminosaeure- und Spurenelementpools koennten laut Literatur verantwortlich sein fuer den sinkenden Spiegel der zirkulierenden und sekretorischen Immunglobuline. Der Einsatz von polyvalenten Immunglobulinen bei akuten und chronischen Infektionen, Autoimmunerkrankungen, Atopien und resistenzgeschwaechten Tumorpatienten sowie bei Leistungssportlern scheint nach der vorlaeufigen Sichtung der Literatur (ausser bei der Hepatitis A und Tetanusprophylaxe) nicht einer passiven Immunisierung/Hyposensibilisierung zu entsprechen sondern einer Immunmodulation. Opsonierungseffekte und FC-Rezeptor vermittelte Mechanismen werden als wesentliche Faktoren favorisiert. Verf.-Ref.