Wertewandel im Sport. Eine These und deren begriffliche, theoretische und methodische Schwierigkeiten

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Digel, Helmut
Herausgeber:Anders, Georg
Erschienen in:Vereinssport an der Wachstumsgrenze? Sport in der Krise der Industriegesellschaften
Veröffentlicht:Witten: May (Verlag), 1990, S. 59-85, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISBN:388909211X
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199309066658
Quelle:BISp

Abstract

Verf. stellt die These auf, dass auch im Sport in den letzten 30 Jahren, beeinflusst durch allgemeine Wandlungstendenzen, eine entscheidende Veraenderung in bezug auf dessen Wertestruktur stattgefunden hat. In den 50er und 60er Jahren verfuegte der Sport ueber ein relativ einheitliches Wertemuster, das mit den Begriffen Leistung, Wetteifer, Konkurrenz, Disziplin, Unterordnung, Beduerfnisaufschub, Solidaritaet und Selbstzweck zu kennzeichnen ist. Sport war gleichbedeutend mit Leistungssport, ganz gleich, ob in der Altherrenmannschaft oder in einer Olympiamannschaft betrieben. Ende der 70er und in den 80er Jahren hat sich dieses einheitliche Wertmuster aufgeloest. So wie auch ausserhalb des Sportsystems ein Wertepluralismus zu beobachten ist, so hat sich auch im Sport ueber Prozesse der Entwertung, des Werteverlustes, der Wertesubstitution und der Neubewertung ein komplexes Wertemuster herausgebildet. Das, was im Sport einmal eher einheitlich war, ist dabei sowohl begrifflich als auch strukturell und organisatorisch auseinandergebrochen; das System des Sports hat seine Komplexitaet erhoeht. Im Sport ist es zu einer einseitigen Ueberbetonung der Interessen des Einzelmenschen und zu einer einseitigen Ueberbewertung von Lust, Vergnuegen und Genuss gekommen. Schiffer