Abstract

Verf. sieht motorische Stoerungen als den Bewegungsbehinderungen untergeordnet an. Eine Bewegungsbehinderung liegt dann vor, wenn die koerperlichen Reaktionen einer Person gegenueber den alltaeglichen Anforderungen der Umgebung unangemessen sind. Es handelt sich um unzureichende Versuche, die motorischen Fertigkeiten auszufuehren, die fuer ein normales Leben wesentlich oder doch zumindest kulturell erwuenscht sind. Motorische Stoerungen hingegen befinden sich noch im Normalbereich des menschlichen Verhaltens und lassen sich mit dem Begriff ungeschickt umschreiben. Die vermeintlich relative Bedeutungslosigkeit motorischer Stoerungen hat dazu gefuehrt, dass sich die medizinische Forschung diesem Problem bislang kaum gewidmet hat. Verf. gibt einen Ueberblick ueber: das Konzept der motorischen Stoerung, die Aetiologie motorischer Stoerungen, Spezifitaet und allgemeiner Charakter motorischer Stoerungen, das Faehigkeits-Konzept, Koerperkonzept und motorische Stoerungen, Diagnostik motorischer Stoerungen, kompensatorische Erziehung bei Bewegungsstoerungen. Um auf den engen Zusammenhang zwischen Informationsaufnahme bzw. Wahrnehmung und motorische Stoerungen aufmerksam zu machen, schlaegt Verf. vor, den Begriff der motorischen Stoerung durch den Begriff perzeptiv-motorische Stoerung zu ersetzen. Schiffer