Der Einsatz von Beta-Rezeptorenblockern im Leistungssport

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Schmid, P.
Erschienen in:Wiener medizinische Wochenschrift
Veröffentlicht:140 (1990), 6/7, S. 184-188, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0043-5341, 1563-258X
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199101047415
Quelle:BISp

Abstract

Die Anwendung von Beta-Rezeptorenblockern in Ausdauersportarten fuehrt aufgrund einer negativen Beeinflussung von Haemodynamik und Metabolismus zu Leistungsabfall, in Sportarten mit geringen dynamischen und hohen psychischen Belastungen jedoch teilweise zu Leistungssteigerungen und Verminderung von wettkampfbedingtem Stress. Die vorliegende Arbeit fasst Veraenderungen beim Schispringen, Fliegen, Autorennfahren, Fallschirmspringen, Bobfahren und Schiessen zusammen. Es finden sich signifikante Herzfrequenzerniedrigungen, geringe Blutdrucksenkungen sowie eine Verminderung vereinzelt auftretender Extrasystolen. Glukose- und Laktatspiegel bleiben ebenso wie Cholesterin und Triglyzeride unter Beta-Blockade nahezu unbeeinflusst; der unter Placebo gefundene Anstieg der freien Fettsaeuren und des freien Glyzerins ist unter Beta-Adrenolyse nicht nachweisbar. Waehrend sich Schispringer und Fallschirmspringer ueber ihren psychischen Allgemeinzustand nach Beta-Blockade kritisch aeusserten, berichten Bobfahrer und Sportschuetzen ueber eine positive Beeinflussung. Als moegliche Ursache eines erhoehten Leistungsvermoegens nach Sympathikolyse kommen Aenderungen kardiovaskulaerer Parameter sowie eine zentrale Beeinflussung in Betracht. Der Einsatz von Beta-Rezeptorenblockern ist aufgrund der nachgewiesenen Leistungssteigerungen als Doping anzusehen und bei gesunden Wettkampfsportlern von sportmedizinischer Seite abzulehnen. Verf.-Referat