Abstract

Gesundheit gilt in unserer Gesellschaft als hoechstes Gut. Trotzdem muss der Arzt feststellen, dass die aktuelle medizinische Diskussion um gesundheitliche Gefaehrdungen haeufig mehr von Modestroemungen und Medien bestimmt wird, als von den tatsaechlichen epidemiologischen, medizinisch bestimmten gesundheitlichen Bedrohungen. Die wesentlichen Erkrankungen, die die Mortalitaetsstatistiken bestimmen, koennen per Definition bisher nicht hinreichend behandelt werden. Andererseits sind zahlreiche Risikofaktoren bekannt, die sie vermeiden liessen. Trotzdem werden sie - nicht zuletzt aufgrund unseres perfekten Versicherungssystems - bisher in keiner Weise hinreichend beachtet. Aus der Sicht des Arztes stellt das zu loesende medizinische Problem im Augenblick weniger ein aerztliches als vielmehr ein paedagogisches dar, naemlich die Umsetzung des vorhandenen medizinischen Wissens in die Praxis. Dies bedarf interdisziplinaerer medizinisch-paedagogisch-psychologisch-soziologischer Zusammenarbeit. Die hierbei erarbeiteten Programme muessen sich vor allem durch Einfachheit auszeichnen, sie duerfen nicht durch Komplexitaet abschrecken. Verf.-Referat