Abstract

Diejenigen Unfaelle beim Skilaufen, die zu Verletzungen fuehren, sind in 60 der Faelle durch eine vorwaertsgerichtete Fallbewegung gekennzeichnet. Vor diesem Hintergrund analysieren Verf. 100 vorwaerts gerichtete Skistuerze, die unter kontrollierten Umstaenden von Testskilaeufern in einem Labor durchgefuehrt wurden. Dazu entwickelte man eine Teststrecke, die ermoeglichte, unter immer gleichbleibenden Bedingungen den Sturz zu filmen, EMG-Ableitungen der Beinmuskulatur durchzufuehren und auftretende vertikale und horizontale Kraefte zu messen. Auffallend ist die hohe Aktivitaet des M. Gastrocnemius 0,1 sek. nach der Kollision, d.h. in dem Moment, wo sich die Bindung loest. Dieser Muskel kann unter diesen speziellen Umstaenden einerseits Verletzungen verhindern, andererseits sie auch unterstuetzen. Seine Aktivitaet verhindert eine Ueberstreckung im Kniegelenk und eine Verletzung der Tibia durch den Stoss gegen den Schuhschaft. Negativ wirkt sich hingegen die hohe Kraftentwicklung aus, die einen starken Zug auf die Achillessehne ausuebt. Dieser Aspekt bedarf jedoch noch weiterer Untersuchungen. Prinzen