Die Problematik der Interpretation trainingsbegleitender Laktatmessungen

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Braumann, Klaus-Michael; Maassen, Norbert; Busse, M.
Erschienen in:Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
Veröffentlicht:39 (1988), 9, S. 365-368, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0344-5925, 2627-2458
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU198807009760
Quelle:BISp

Abstract

Die Durchfuehrung trainingsbegleitender Laktatmessungen, die seit Jahren ein fester Bestandteil sportmedizinischer Betreuungsmassnahmen sind, wird immer populaerer. Aus den mit verschiedenen Methoden durchgefuehrten Laktattests wird dabei nicht nur auf die aktuelle Stoffwechselsituation nach einer Belastung geschlossen; haeufig erfolgt auch eine Vorgabe von Trainingsintensitaeten sowie eine Prognostizierung der Leistungsfaehigkeit einzelner Athleten. Bei der Interpretation von Laktattests wird jedoch nicht immer beruecksichtigt, dass die waehrend koerperlicher Belastung produzierte Laktatmenge in entscheidendem Mass von der intramuskulaeren Glykogenkonzentration abhaengig ist. Im glykogenverarmten Zustand, wie er bereits nach einer einzelnen laengeren Belastung vorliegen kann, setzt die Laktatbildung erst auf hoeheren Belastungsstufen ein, als dies im glykogenreichen Zustand der Muskulatur der Fall ist. Unkenntnis der Zusammenhaenge zwischen der Laktatbildung und dem Glykogengehalt kann nicht nur zu einer Ueberschaetzung der Leistungsfaehigkeit eines Athleten fuehren; die Befolgung der aufgrund solcher Ergebnisse vorgegebenen Trainingsempfehlungen muss in kurzer Zeit zum typischen Bild des Uebertrainings fuehren. Die Durchfuehrung von Laktattests sollte aus diesen Gruenden unter moeglichst standardisierten Bedingungen erfolgen. Verf.-Referat