Jugendliche Fussballfans. Zwischen sozialer Entwertung und autoritaer-nationalistischer Substituierung
Autor: | Heitmeyer, Wilhelm |
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Herausgeber: | Horak, Roman; Reiter, Wolfgang; Stocker, Kurt |
Erschienen in: | Ein Spiel dauert länger als 90 Minuten : Fußball und Gewalt in Europa |
Veröffentlicht: | Hamburg: Junius Verl. (Verlag), 1988, S. 159-174, Lit. |
Format: | Literatur (SPOLIT) |
Publikationstyp: | Sammelwerksbeitrag |
Medienart: | Gedruckte Ressource |
Sprache: | Deutsch |
ISBN: | 3885061589 |
Schlagworte: | |
Online Zugang: | |
Erfassungsnummer: | PU198806034497 |
Quelle: | BISp |
Abstract
Es wird in groben Zuegen die Entwertungsthese zusammengefasst. Die These versucht, Gewaltakzeptanz und autoritaer-nationalistische Orientierungen von jugendlichen Fans dadurch zu erklaeren, dass sie auf den Zusammenhang der Erosion sozialer Milieus und Entwertung der Rolle und Bedeutung der Fans sowie deren Versuchen zur Neukonstituierung der Bedeutung durch Gewalt einerseits und der Substituierung durch autoritaer-nationalistische Orientierungen andererseits verweist. Daraus resultiert eine sozialisationstheoretische Betrachtungsweise, die die Ursachen von Gewaltakzeptanz und autoritaer-nationalistischen Orientierungen als eine spezifische Verarbeitungsform gesellschaftlicher Entwicklungslinien sieht, die sich im Individualisierungs-Theorem verdichten lassen. Damit einher gehen neokonservative Politikkonzepte, die sowohl die Durchkapitalisierung aller Lebensbereiche vorantreiben als auch deren potentielle desintegrativen Folgen ueber eine integrative nationalisierende Sichtweise und Leitbilder aufheben wollen, die sich aber aufgrund eines dichten Traditionszusammenhangs zum Teil auch rechtsextremistisch verselbstaendigen koennen, ohne allerdings an entsprechende Organisationen gebunden zu sein. Verf.-Referat